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Sekretariat

Sibylle Seiring

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Dienstag und Mittwoch: 10:00 - 13:00 Uhr oder nach Vereinbarung

Raum: HG 208

Courses in Wintersemester 2024/25

Konstantin Hokamp, M.A.

Charakterkunde im Wandel der Zeiten (und in der Gegenwart)
KuWi: Kulturwissenschaften: Vertiefung
Mittwoch: 11:00 - 13:00 Uhr
ECTS-Punkte: 6/9

Was ist das eigentlich, der Charakter eines Menschen? Etwas anderes, ein Teil von, oder mehr als seine Persönlichkeit? Die Gesamtheit seiner Eigenschaften oder das, was sie vereinigt? Und handelt es sich dabei um eine Konstante, oder etwas, das sich im Laufe des Lebens ändert? Wenn es ihn denn überhaupt gibt? Und falls es ihn gibt, wie kann er dann beschrieben werden und woran zeigt er sich? Und wer kann ihn adäquat erfassen? Die Person selbst oder andere? Auch bevor die moderne Persönlichkeitspsychologie mehr oder weniger komplexe Modelle zur Erfassung und Beschreibung von Persönlichkeiten entwickelt hat, stellten sich all diese Fragen. Die Charakterisierung von Menschen ist eine Praxis, die mindestens so alt ist wie die Psychologie als Wissenschaft von der Seele (Aristoteles) und wurde immer mit mehr oder weniger damit einhergehender theoretischer Reflexion beschrieben. Im Seminar werden wir uns mit theoretischen Positionen zu diesen Fragen, aber auch mit Arbeiten, in denen Menschen ganz konkret charakterisiert werden, beschäftigen und uns fragen, was sie verbindet und unterscheidet und uns fragen, ob wir daraus etwas für ein zeitgemäßes Verständnis von Persönlichkeiten lernen können. Im Fokus steht dabei das Diskursumfeld der sogenannten Charakterologie im frühen 20. Jhd., es können aber je nach Interesse der Teilnehmenden auch Klassiker wie Theophrasts „Charaktere“ oder Molières Charakterkomödien gelesen werden.

Literatur: Wir werden im Seminar verschiedene implizite und explizite Versuche charakterologisch zu arbeiten lesen. Für einen (historischen) Überblick aus dem im Fokus stehenden frühen 19. Jhd. siehe: Klages, Ludwig: Vorschule der Charakterkunde. in: Sämtliche Werke Bd. 4.: Charakterkunde 1. Bonn: Bouvier, 1976, 429-493. Darin insbesondere: Aus der Geschichte der Charakterkunde (484-493) und Utitz, Emil: Charakterologie. Berlin: Heise, 1925. Für eine kritische ideengeschichtliche Darstellung des charakterologischen Feldes siehe: Leo, Per: Der Wille zum Wesen. Weltanschauungskultur, charakterologisches Denken und Judenfeindschaft in Deutschland 1890-1940. Berlin: Matthes & Seitz, 2020.

Leistungsnachweise: Referat und Hausarbeit  (6 ECTS: 12-15 Seiten HA bzw. 9 ECTS: 20-25 Seiten HA)

Elisabeth Rädler, M.A.

Zwischen Lachen und Weinen: Zur anthropologischen Dimension und Existenzweise des Clowns
KuWi: Vgl. Sozialwissenschaften: Vertiefung
Donnerstag: 11:00 - 13:00 Uhr
ECTS-Punkte: 6/9

Lustig-Sein ist die Devise des Clowns, Traurig-Sein das Klischee. In dieser Spannung verweist uns die Kulturfigur des Clowns auf verschiedene Aspekte des Mensch-Seins: Lachen und Weinen als Grenzphänomene unseres Ausdrucksspektrums, die Bedeutung der Komik und des Witzes, die Funktion der Maske und die Fähigkeit zur Verstellung und Nachahmung. Im Seminar werden wir uns zum einen mit dieser anthropologischen Dimension des Clowns auseinandersetzen und hierzu insbesondere das Werk Helmuth Plessners heranziehen. Zum anderen sollen einst oder noch ausübende Clowns selbst zu Wort kommen: Was haben sie über das Handwerk der Komik und ihre Existenzweise als Kulturklassiker zu erzählen?

Literatur: U. a. Texte aus Plessner, Helmuth, 2016, Gesammelte Schriften, Bd. VII, Ausdruck und menschliche Natur, Frankfurt am Main: Suhrkamp. Vor Semesterbeginn wird auf Via-Campus unter "Dokumente" ein Seminarplan zur Verfügung gestellt.

Leistungsnachweise: Essays oder Hausarbeit (Gesamtumfang 10-15 Seiten bzw. 20-25 Seiten)

 

Prof. Dr. Matthias Schloßberger

Links – Mitte – Rechts: Grundbegriffe der Demokratie der Gegenwart
KuWi: Vgl. Sozialwissenschaften: Vertiefung
RePo: Recht und Politik im europäischen Kontext
Dienstag: 11:00 - 13:00 Uhr
ECTS-Punkte: 6/9


Wie ist politische Orientierung möglich? In repräsentativen Demokratien wird nicht über einzelne Probleme abgestimmt: Wenn wir Parteien wählen, wählen wir politische Weltanschauungen. In der Moderne haben sich verschiedene solcher Gesamtansichten entwickelt: Sozialismus, Liberalismus, Konservatismus, Faschismus, Anarchismus. Allen diesen Strömungen ist gemein, dass sie historisch gewachsen sind und sich stets verändern. Scharfe Abgrenzungen scheint es nicht zu geben. Ein ähnliches Bild zeigt sich, wenn man sich die beliebteste politische Metapher vornimmt, die wir verwenden um uns politisch zu positionieren: Die Unterscheidung von links und rechts. Ihr scheinen vielen andere Unterscheidungen zu korrespondieren: Progressiv und regressiv – fortschrittlich und reaktionär, Inklusion und Exklusion, Universalismus und Partikularismus. Viele dieser Unterscheidungen sind jedoch umstritten und gelten als nicht mehr zeitgemäß. So werden gegenwärtig verschiedene „Wenden“ gefordert (Klimawende, Energiewende, Verkehrswende...). Bliebe man bei den klassischen Begriffen, dann handelte es sich eigentlich um „reaktionäre“ bzw. „regressive“ Forderungen. Daher gibt es gegenwärtig (wieder einmal) starke Kritik an den binären Unterscheidungen: Die Probleme der Zukunft seien, so heißt es, nur zu lösen, wenn man sich von dem Schema Links-Mitte-Rechts frei machen würde (so z. B. Ulrich Beck und Anthony Giddens vor 20 Jahren oder heute Bruno Latour und Armin Nassehi). Im Seminar soll das Pro und Contra der klassischen Unterscheidung diskutiert werden. Dabei wird es insbesondere auch darum gehen, sogenannte „Querfront“-ideen zu diskutieren, also Versuche, links und rechtszusammenzuführen (BSW?). Wir werden Texte aus dem 20. Jahrhundert und aus der jüngeren und jüngsten Gegenwart lesen.

Literatur: Norberto Bobbio: Rechts und Links. Gründe und Bedeutungen einer politischen Unterscheidung, Berlin 2006 (ital. Org.1994). Armin Nassehi: Die Macht der Unterscheidung, in: Rechte Linke, Kursbuch 173, 2013, S. 9-31.

Leistungsnachweise: Referat und Hausarbeit (6 ECTS: 12-15 Seiten HA bzw. 9 ECTS: 20-25 Seiten HA)

Yurii Boiko, M.A. / Prof. Dr. Matthias Schloßbergerr

„Die Natur? Die gibt es nicht.” Philippe Descolas Anthropologie der Natur
KuWi: Kulturwissenschaften: Einführung
RePo: Migration, Öffentlichkeit und Medien
RePo: Recht und Politik im europäischen Kontext
6 ECTS


Die Frage, ob die Natur existiert, scheint genauso sinnlos und rhetorisch zu sein wie die nach der eigenen Existenz. Wenn man sich solche Fragen stellt, nimmt man sich den Boden unter den Füßen weg, oder? Nicht für Philippe Descola. Der französische Ethnologe und Anthropologe vertritt ausdrücklich die These, dass es die Natur nicht gibt. Nicht nur die „Mutter Natur“, die „grausame Natur“, die „rächende Natur“ oder jede andere Personifizierung, sondern auch jenen Bereich, den wir als „physisch“, „objektiv“ oder „natürlich“ bezeichnen.

 Die Ontologie, die die Existenz autonomer, vom menschlichen Willen unabhängiger „physischer“ Prozesse annimmt, nennt Descola „naturalistisch“ und betrachtet sie als eine „kulturelle Singularität“ des Westens, die in anderen Kulturen und Ideenwelten nicht übertragbar sei. In der „naturalistischen“ Ontologie sieht Descola den Ursprung der Unterscheidung zwischen dem Menschlichen und dem Nicht-Menschlichen, die eine Objektivierung der Natur als einen „Anderen“ ermöglicht.

Im Seminar werden wir uns der Frage widmen, was Descolas „Anthropologie der Natur“ ausmacht und welchen theoretischen Rahmen sie voraussetzt. Wir werden Descolas Kritik des Naturalismus anhand seiner anthropologischen Schriften konsequent rekonstruieren und das Potenzial seiner Theorie für die Beschreibung der heutigen ökologischen und sozialen Krisen untersuchen. Das Seminar geht zugleich über Descolas Theorie hinaus, um seine Grundannahmen über den „Naturalismus“ zu überprüfen. Dafür werden wir uns mit den Fragmenten einiger bekannter „Naturalisten“ wie Aristoteles, Spinoza und Marx auseinandersetzen – um festzustellen, ob die von Descola entwickelten Begriffe für diese Theorien zutreffen.

Am Ende des Seminars sollten sowohl der Inhalt von Descolas Kritik des Naturalismus als auch die problematischen Aspekte seiner „Anthropologie der Natur“ deutlich werden. Die Frage, ob es die Natur gibt, werden wir zwar nicht abschließend beantworten, aber wir werden sie auf eine Weise stellen, die uns in unserer kulturwissenschaftlichen und anthropologischen Forschung voranbringt.


Literatur: Descola, Philippe (2024). Die Ökologie der anderen: Die Anthropologie und die Frage der Natur. Matthes & Seitz Verlag. Descola, Philippe (2011). Jenseits von Natur und Kultur. Suhrkamp Verlag.

Leistungsnachweise: Essays oder Hausarbeit (Gesamtumfang 10-15 Seiten bzw. 20-25 Seiten)


Prof. Dr. Matthias Schloßberger


Kolloquium Phänomenologie und Ideengeschichte
Kolloquium (Präsenzveranstaltung): MASS: Forschungsmodul // MAL: Forschungsmodul // MEK: Forschungsmodul
Mittwoch: 18:00 - 20:00 Uhr
3/6/9 ECTS

Im Kolloquium wird ein breites Feld von Themen und Fragestellungen behandelt. Wir wollen uns gegenseitig unsere Arbeiten vorstellen, auswärtige Gäste einladen und besprechen Neuerscheinungen. Eine Anmeldung ist erwünscht aber nicht notwendig.

Leistungsnachweise: 3 ECTS: Präsentation | 6 ECTS: Hausarbeit (10-12 Seiten) | 9 ECTS: Hausarbeit (20-25 Seiten)

 

Prof. Dr. Matthias Schloßberger

Strategien der Neuen Rechten
Seminar (Präsenzveranstaltung): MASS: Wahlpflichtmodul: Politik und Kultur
3/6/9 ECTS
Mi, 11:00 - 13:00 Uhr
Veranstaltungsbeginn: 16.10.2024 

Seit etwa 25 Jahren hat sich im rechten politischen Spektrum viel getan. Wir wollen im Seminar rekonstruieren, was da passiert ist: Folgende Fragen werden verhandelt:  Wie hat sich die neue Rechte neu aufgestellt? Wer sind ihre wichtigsten Protagonisten und Protagonistinnen, wer hat wann mit welchem Erfolg was für Strategien entwickelt? Wie homogen, wie heterogen sind die verschiedenen rechten Gruppierungen? Inwiefern setzen sich die neuen rechten Denkfabriken von ihren Vorgängern ab, inwiefern setzen sie alte Strukturen und Ideen fort? Unterscheiden sie sich durch neue inhaltliche Ausrichtungen oder durch neue Strategien der Kommunikation? Argumentieren die neuen Rechten nur gegen oder auch für etwas?

Wir wollen uns im Seminar mit Programmschriften, mit verschiedenen rechten Zeitschriften (Sezession, Junge Freiheit, Compact, Tumult u. a.), aber auch mit youtube-Kanälen, Tik-Tok, Twitter/X etc. beschäftigen. Dabei wollen wir u. a. diskutieren, welche Rolle die neue Rechte am Aufstieg der AFD hat, aber auch der Frage nachgehen, „wie mit Rechten reden?“ (Demokratien leben vom Meinungsaustausch mit Anderen). Disclaimer: Wir werden v. a. Texte von Rechten lesen!

Literatur: Kubitschek, Götz: Provokation, Schnellroda 2007. Kubitschek, Götz: Nassehi, ich und Leggewie: Zwei Briefwechsel, Schnellroda 2021. Leo, Per / Steinbeis, Maximilian / Zorn, Daniel-Pascal: Mit Rechten reden. Ein Leitfaden, Stuttgart 2017.

Leistungsnachweis: 3 ECTS: Präsentation | 6 ECTS: Hausarbeit (10-12 Seiten) | 9 ECTS: Hausarbeit (20-25 Seiten)

Sommersemester 2024

Prof. Dr. Matthias Schloßberger
Professur für Sozialphilosophie
KUL-13919

Aurel Kolnai. Zeitdiagnose und Phänomenologie der Gefühle

6/9 ECTS
Seminar (Präsenzveranstaltung): Kulturwissenschaften: Vertiefung

Veranstaltungsbeginn: 10.04.2024 Mi, 11:15 - 12:45 Uhr

Wer war Aurel Kolnai? In den letzten Jahren ist Aurel Kolnai, der im deutschen Sprachraum vollkommen vergessen war, wiederentdeckt worden. Und zwar gleich zweifach: Seine phänomenologischen Analysen zu den so genannten feindlichen Gefühlen, Ekel, Hochmut, Hass, sind – so die Kritik einhellig – brillant in ihrer Verbindung von theoretischer Analyse und zeitdiagnostischer Anwendbarkeit. Neben seinen philosophischen Arbeiten steht das Werk des Publizisten und politischen Kommentators. Kolnai, der ungarische Immigrant, beobachtet und deutet die politischen Entwicklungen Österreichs, Deutschlands und Europas zwischen 1920 und 1938. Er zählt zu den ersten, die den totalitären Charakter von Bolschewismus und Faschismus freilegen. Seine politischen Arbeiten kulminieren schließlich in dem für das englischsprachigen Publikum geschriebenen und noch in Wien verfassten „The War against the West“. Das Buch erscheint 1938, genau in dem Jahr, in dem Kolnai, der jüdischer Abstammung war, nach England emigrieren musste. Axel Honneth schreibt über das Buch heute: „Wahrscheinlich ist die Studie nicht nur die früheste, sondern auch die bis heute umfassendste und geschlossenste Darstellung der Ideen des Nationalsozialismus.“ Wenn das stimmt, wie konnte es dann sein, dass Kolnais Werk so in Vergessenheit geriet? Im Seminar werden Arbeiten Kolnais, die zwischen 1920 und 1938 entstanden sind, gelesen.

Literatur: Aurel Kolnai: Ekel Hochmut Haß. Zur Phänomenologie feindlicher Gefühle, hrsg. und mit einem Nachwort versehen v. Axel Honneth, Frankfurt a. M. 2007. Aurel Kolnai: Der Krieg gegen den Westen, Wolfgang Bialas (Hg. und übers.), Göttingen 2015.

Leistungsnachweise: Hausarbeit

Sprache: Deutsch

Prof. Dr. Matthias Schloßberger / Prof. Dr. Annette Werberger
Professur für Sozialphilosophie / Professur für Osteuropäische Literaturen
KUL-13920

Konservative Revolution in Europa

3/6/9 ECTS
Seminar (Präsenzveranstaltung): MASS: Wahlpflichtmodul: Politik und Kultur // KGMOE: Wahlmodul: Menschen -Artefakte - Visionen // GMT: Wissenskulturen und Ideengeschichte // GMT: Konflikt- und Gewaltgeschichte //MAL: Wahlpflichtmodul: Philosophie und Literatur: Wechselwirkungen // MAL: Wahlpflichtmodul: Literaturtheorie als Kulturtheorie // MEK: Wahlpflichtmodul: Wissenskulturen – Wissenschaften, Religionen, Künste

Veranstaltungsbeginn: 09.04.2024 Di, 16 - 18 Uhr Ort: HG 217

Das Schlagwort ‚Konservative Revolution‘ sorgt immer wieder für Irritationen. In der politischen „Rechten“ wird der Begriff zuletzt wieder sehr gerne verwendet. Dabei fällt auf, dass es sehr unterschiedliche Positionen sind, die sich auf die „Konservative Revolution“ der Weimarer Republik berufen. Wir wollen uns im Seminar zum einen mit den politischen Diskursen der Konservativen bzw. radikalen Rechten zwischen 1918 und 1945 beschäftigen, zum anderen damit, wie diese Diskurslage historisch erschlossen, aufgearbeitet und zum Ausgangspunkt einer affirmativen Selbstverortung der Neuen Rechten geworden ist – nachdem Armin Mohler die „konservativen Revolutionäre“ unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg als die Trotzkisten des NS bezeichnete. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Frage, inwiefern Abgrenzung und Annäherung an die Sowjetunion, „Osteuropa“ oder die Russische Föderation für die verschiedenen Programme einer „Konservativen Revolution“ in Weimar, aber auch für die radikale Rechte der Gegenwart konstitutiv ist. Wir lesen zeitgenössische literarische Texte, politische Publizistik (z. B. Hugo von Hofmannsthal, Ernst Jünger, Thomas Mann, Arthur Moeller van den Bruck…) und klassische, sowie aktuelle Forschungsliteratur.

Literatur: Armin Mohler: Die Konservative Revolution. Grundriss ihrer Weltanschauungen. 1918-1932, Stuttgart 1950 (später erweitert um zahlreiche bibl. Ergänzungen mit dem neuen Untertitel: Handbuch). Claus Leggewie: Das gibt einmal eine Explosion. Armin Mohler redivivus, in Merkur, Heft 894, Nov. 2023.

Leistungsnachweise: Essay(s), Hausarbeit

Sprache: Deutsch

Prof. Dr. Matthias Schloßberger
Professur für Sozialphilosophie
KUL-13918

Was sind Gefühle? Eine Einführung in die Sozialphilosophie

6 ECTS
Seminar (Präsenzveranstaltung): Kulturwissenschaften: Einführung // Vergleichende Sozialwissenschaften: Einführung

Veranstaltungsbeginn: 09.04.2024 Di, 11:15 - 12:45 Uhr Ort: GD 303

Was sind Gefühle? Gefühle sind körperliche Zustände. Ja, auch, aber natürlich sind Gefühle noch viel mehr. Wir wollen uns im Seminar einen Überblick der gegenwärtigen philosophischen und kulturwissenschaftlichen Debatten verschaffen. Dabei geht es vor allem darum zu zeigen, welche fundierende Rolle Gefühlen für das Verständnis soziale und kultureller Phänomene zukommt. Die erste Standardposition, die wir in Frage stellen wollen, lautet: Erst beurteilen wir eine Situation und dann reagieren wir emotional. Aber ist dies wirklich so? Gründet nicht das Urteil immer schon in einer emotionalen Reaktion? Lässt sich das Urteil vom Gefühl überhaupt trennen? Die zweite Standardposition, die wir behandeln wollen, lautet: Gefühle sind privat. Was jemand fühlt, ist nur mir, nur ihr oder nur ihm zugänglich. Wenn dem so wäre, wie ließe sich dann erklären, dass Gefühle ansteckend sein können, dass es Phänomene wie kollektive Freude oder kollektiven Hass gibt? Außerdem wollen wir uns mit einzelnen Gefühlen beschäftigen und fragen, wie universal bzw. wie kulturabhängig sie sind, z. B. mit Scham oder Reue oder auch mit Liebe.

Literatur: Christoph Demmerling und Hilge Landweer: Philosophie der Gefühle, Weimar und Stuttgart 2007.

Sprache: Deutsch

Prof. Dr. Matthias Schloßberger
Professur für Sozialphilosophie
KUL-13921

Kolloquium Phänomenologie und Ideengeschichte

6/9 ECTS
Kolloquium (Präsenzveranstaltung): MASS: Forschungsmodul // MAL: Forschungsmodul // MEK: Forschungsmodul

Veranstaltungsbeginn: 11.04.2024 Do, 18 - 20 Uhr Ort: LH 101/102

Im Kolloquium wird ein breites Feld von Themen und Fragestellungen behandelt. Wir wollen uns gegenseitig unsere Arbeiten vorstellen, auswärtige Gäste einladen und besprechen Neuerscheinungen. Eine Anmeldung ist erwünscht aber nicht notwendig.

Elisabeth Rädler, M.A.
Professur für Sozialphilosophie
KUL-13913

Phänomenologie des Ausdrucks in Schauspiel, Tanz und Zeichentrick

6/9 ECTS
Seminar (Präsenzveranstaltung): Kulturwissenschaften: Vertiefung

Veranstaltungsbeginn: 12.04.2024 Fr, 11:15 - 12:45 Uhr Ort: CP 19

Wir erkennen meist unmittelbar am Ausdruck einer Person, wenn sie niedergeschlagen, aufgeregt, genervt oder fröhlich ist. In ihrer ganzen Art aufzutreten und sich zu ihrer Umwelt zu verhalten erkennen wir auch, ob sie tendenziell arrogant, schüchtern oder verspielt ist. Was genau erkennen und verstehen wir hier? Was machen wir, wenn wir derartige Ausdrucksweisen in Schauspiel, Tanz und Zechentrick wiedergeben? Wie lässt sich dieses Erkennen, Verstehen und Wiedergeben beschreiben? Diesen Fragen werden wir uns zum einen über klassische Texte der Phänomenologie und über Lehrtexte aus der Praxis annähern. Zum anderen werden wir uns in kleinen praktischen Übungen mit verschiedenen Formen des Ausdrucks auseinandersetzen. Im Rahmen des Seminars ist außerdem ein Theaterbesuch mit anschließendem Künstler:innengespräch angedacht. Teilziel des Seminars wird es sein, für dieses Gespräch auf Basis der bis dahin angelesenen Theorie und im kleinen Stil angetesten Praxis sinnvolle Fragen zu erarbeiten, die uns in der weiteren phänomenologischen wissenschaftlichen Reflexion der Thematik helfen könnten. Der Theaterbesuch wird voraussichtlich am 1.6. in Berlin stattfinden.

Literatur: Vor Semesterbeginn wird unter "Dokumente" ein Semesterplan zur Verfügung gestellt.

Leistungsnachweise: Hausarbeit (Gesamtumfang 10-15 Seiten)
Termine (präsenz): Fr 12.04.24, 11:15 - 12:45 Uhr (CP 19) | Fr 24.05.24, 10 - 16 Uhr (CP 19) | Sa 25.05.24, 10 - 16 Uhr (CP 19) | So 26.05.24, 10 - 16 Uhr (CP 19) | Sa 01.06.24, 19 - 22 Uhr | Fr 14.06.24, 11:15 - 12:45 Uhr (CP 19)

Sprache: Deutsch

Elisabeth Rädler, M.A.

Professur für Sozialphilosophie
KUL-13922

Warum, wozu und wie Wissenschaft?

Seminar (Präsenzveranstaltung): Kulturwissenschaften: Einführung
6 ECTS

Veranstaltungsbeginn: 11.04.2024 Do, 11:15 - 12:45 Uhr Ort: AM K12

Was machen wir hier eigentlich? Im Seminarraum? In der Uni? In der Bibliothek? Auf Konferenzen? Was ist diese Wissenschaftlichkeit, deren Ansprüche wir an unsere Diskussionen, Experimente, Hausarbeiten, Artikel, Theorien stellen? Worin rechtfertigen sich diese Ansprüche? Sind es für alle wissenschaftlichen Disziplinen dieselben? Was motiviert uns in der Wissenschaft, was darf uns motivieren? In diesem Seminar werden wir versuchen, entlang klassischer Texte aus der Wissenschaftstheorie sowie (Selbst-)Reflexionen von Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Disziplinen zu verstehen, was genau "Wissenschaft" ist und welche Rolle sie gesellschaftlich einnimmt.

Literatur: Vor Semesterbeginn wird unter "Dokumente" ein Semesterplan zur Verfügung gestellt.

Leistungsnachweise: Essays oder Hausarbeit (Gesamtumfang 10-15 Seiten)

Sprache: Deutsch