Forschungsprojekte
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Im Wintersemester 2024/2025 befindet sich Prof. Dr. Katja Diefenbach im Forschungsfreisemester.
Die Arbeitsschwerpunkte der Professur umfassen:
In modernen Ordnungen insistiert etwas, das sich der reflexiven Organisation dieser Ordnungen entzieht und ihren anökonomischen Rest oder uneinholbaren Überschuss bildet. Kaum etwas wird in Kontinentalphilosophie und Kulturwissenschaften kontroverser diskutiert als die Frage, wie diese Überschüssigkeit begriffen werden kann und inwiefern sie sozio-kulturelle Ordnungssysteme stabilisiert oder destabilisiert, kybernetische oder emanzipatorische Umwälzungen in Gang setzt. In dieser ambivalenzbewussten Perspektive widmet sich das Professurteam der kultur- und kontinentalphilosophischen Erörterung transformativer und transversaler gesellschaftlicher Praktiken. Dass der Begriff der Kultur dabei im Plural steht, impliziert ein doppeltes Programm: Zum einen geht es um die Kritik jener europäischen Kulturkonzepte, die seit der Neuzeit die Gesamtheit der Leistungen einer Epoche oder eines sog. Volks im Kollektivsingular zusammenzufassen beanspruchten, um aufsteigende Zivilisationsstufen, fiktive Gemeinschaften und hierarchische Grenzziehungen zwischen Natur und Kultur, Anderem und Eigenem, Mythos und Logos zu begründen und in kolonial-kapitalistische Legitimationsnarrative einzuschreiben. Zum anderen affirmiert der Plural der Kulturen den Tatbestand, dass Kulturphilosophien bisher erfolgreich darauf verzichtet haben, sich einen festen Gegenstandsbereich vorzuschreiben, um stattdessen Transformationen des Sozialen, Kulturellen und Ökonomischen in einem ansatz- und methodenpluralistischen Setting zu analysieren und immer wieder anders zu fragen, durch welche Tausch- und Wertformen, Eigentums- und Aneignungsweisen, Wissensdispositive und Sprechakte, Riten und Spiele gesellschaftliche Spaltungen re-instituiert oder aber umgewälzt werden. Das Professurteam verfolgt einen transkulturellen und verflechtungslogischen Ansatz, der im Kontext (post-)strukturalistischer, dekolonialer sowie (post-)marxistischer Theorien arbeitet. Umbrüche werden dabei ausgehend von differentiellen, oftmals transkontinentalen Kontaktzonen in mikro- und makrologischen Dimensionen und unter besonderer Berücksichtigung gewaltgeschichtlicher, (post)kolonialer und kapitalistischer Vergesellschaftungsweisen philosophisch reflektiert.
Nur nach Vereinbarung per Email an:
Prof. Dr. Katja Diefenbach
Philipp Linstädter
Seit 2020 leitet Katja Diefenbach die Professur für Kulturphilosophie/Philosophie der Kulturen an der Europa-Universität Viadrina.
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Im Wintersemester 2024/2025 befindet sich Prof. Dr. Katja Diefenbach im Forschungsfreisemester. Sprechzeiten sind daher nur nach Vereinbarung per E-Mail möglich!