Promovierende an unserer Professur

Erstgutachten

Arbeitstitel des Promotionsvorhabens:
»Intensive individuation: Deleuzian ontology and virtual science«

Arbeitstitel des Promotionsvorhabens:
»Kritik und Klinik des Subjekts«

Arbeitstitel des Promotionsvorhabens:
»Ontologie und Dialektik im Denken von Alain Badiou«
Promotionsstipendium der Rosa-Luxemburg-Stiftung

ARBEITSTITEL DES PROMOTIONSPROJEKTS: MATERIELLE VERSCHRÄNKUNGEN UND DIE
SUCHE NACH HANDLUNGSFÄHIGKEIT. DER MATERIE-BEGRIFF DES FEMINISTISCHEN
NEOMATERIALISMUS, SEINE BEZÜGE UND MÖGLICHEN ALLIANZEN
ABSTRACT
Entgegen der dominanten Erzählung, wonach der feministische Neomaterialismus für einen radikalen Paradigmenbruch stehe, schlage ich vor, Poststrukturalismus sowie ältere und neuere Materialismen als korrelative Methodologien zu verstehen. Methodisch orientiere ich mich an der
wissenschaftstheoretischen Figur der Diffraktion, so wie sie bei Donna Haraway und Karen Barad aufgegriffen und angewendet wird. Entlang von zentralen philosophiegeschichtlichen Figuren materialistischen Denkens werde ich die verschiedenen Erkenntnis- und Kritikperspektiven mit und
gegeneinander lesen, wobei der Fokus meiner diffraktiven Lektüre auf drei Begriffsfiguren liegen wird – auf dem Clinamen des antiken Atomismus, dem Conatus der spinozistischen Philosophie und der platonischen Chōra sowie den damit zusammenhängenden Reaktualisierungen im Poststrukturalismus, Postmarxismus und feministischen Neomaterialismus. Mein Anspruch besteht darin, die spezifische theoretische und politische Reichweite der einzelnen, teils auch kontroversen, Positionen auszuloten und – im Zusammenspiel – einen nicht-idealisierenden Begriff materieller Handlungsfähigkeit zu
erarbeiten. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Unterschieden zwischen poststrukturalistischen und vitalistischen Denkverortungen (Braidotti, Grosz, Gatens usw.), wissenschaftstheoretischen Eingriffen (Barad, Haraway, Stengers usw.) sowie dekonstruktiven Positionen (Butler, Irigaray, anders gelagert
auch Ahmed).
SCHLÜSSELBEGRIFFE: Materie, Körper, Differenz, Handlungsfähigkeit, Virtualität, Kausalität

Arbeitstitel des Promotionsvorhabens:
»Genießen, Differenz, Plastizität: Feminine Körper denken«

Die Figuren des Femininen bei Jacques Lacan, Gilles Deleuze und Catherine Malabou werden in dieser Arbeit auf ihr kritisches Potenzial gegenüber kanonischen Verständnissen von Körper und Sexualität sowie auf ihre Verbindung von Genießen und Sein hin untersucht. Alle Autor:innen verknüpfen das Feminine mit einem genießenden Körper, der jenseits anatomischer Determinismen gedacht wird, repräsentationskritisch verfasst ist und der marxistisch-feministischen Kritik an der Objektivierung weiblicher Körper, somit auch am Objektbegriff selbst, antwortet. Dabei unterscheiden sich die Figuren des Femininen in Bezug auf ihre ontologischen Koordinaten und Subjektbegriffe: Lacans weibliches Genießen ist mit einer Subjektivierung verknüpft ist, die kein Sein hat. Es wird allerdings gezeigt, dass es in der deleuzianischen Ontologie einen Ort findet. Da Deleuzes Begriff der Differenz, der für das weibliche Genießen mobilisiert wird, besonders in seiner Verknüpfung mit dem Frau-Werden allerdings stark in Richtung Unsichtbarkeit strebt, wird er mit Malabous femininer Plastizität kontrastiert: einer Art des Genießens, die systematisch unterdrückte Symbole weiblicher Körper neu belebt. Die unterschiedlichen Bezüge der vorgestellten Begriffe auf ihre Sichtbarkeit hin sind kontrovers und zeigen eine krisenhafte Beziehung zwischen Ontologie und Bildlichkeit. Dieser wird zu begegnen versucht, indem die Figuren des Femininen mit dem Begriff des materialistischen Subjekts assoziiert werden.


Promotionsstipendium des Evangelischen Studienwerks Villigst

Zweitgutachten

Arbeitstitel des Promotionsvorhabens:
»Denken der Menge. Spinoza und die Politik der Kollektivbildungen«

Mein Promotionsprojekt untersucht das Konzept der "Menge" durch die Philosophie von Spinoza und Marx, wobei Spinozas politisches Denken kritisch im Kontext (post-)marxistischer Ansätze beleuchtet wird. Ich argumentiere, dass eine Betrachtung Spinozas ohne Einbeziehung der Marx’schen Theorie dazu neigt, die Dynamiken kolonial-kapitalistischer Herrschaft und Ausbeutung zu unterschätzen oder lediglich als Ausschluss eines Teils der Menge zu interpretieren. In dieser Analyse erweist sich die Figur der Menge als zentraler Punkt in Spinozas Politik, der wesentliche Spannungen in seinem Denken offenbart. Ziel dieser Arbeit ist es, ein Verständnis gesellschaftlicher Transformation zu entwickeln, das ohne die traditionelle Annahme einer revolutionären Klasse auskommt. Stattdessen wird eine Politik vorgeschlagen, die auf einem über den Staat hinausgehenden Denken der Menge basiert und sich auf Prozesse und Begegnungen konzentriert, die bestehende Kollektivstrukturen dekonstruieren und neu organisieren können.


https://www.uni-frankfurt.de/44535357/Eichhorn__Ivo
Erstgutachten: Martin Saar, Goethe Universität Frankfurt/M.

Arbeitstitel des Promotionsvorhabens:
»Marx’ Begriff der Form«
DFG-Graduiertenkolleg Kulturen der Kritik
Erstgutachten: Roberto Nigro, Leuphana Universität Lüneburg

Arbeitstitel des Promotionsvorhabens:
„Praxis der Befreiung. Zur Anwesenheit Spinozas im Denken Gustav Landauers“

Gustav Landauer (1870-1919) hat sich schon früh und im Laufe seines Lebens immer wieder der Philosophie Spinozas zugewandt. Erste Spuren einer Rezeption lassen sich bereits in den Tagebüchern des Sechzehnjährigen ausmachen. Spinoza sei „das Wichtigste“ zum Verständnis des philosophischen Erstlings „Skepsis und Mystik“, schrieb Landauer selbst, und die „Ethik“ sollte Richtschnur noch der späten Shakespeare-Vorträge sein. Da es Landauer nicht vergönnt war, ein spätes „philosophisches Buch“ zu schreiben und er sich auch sonst nur selten direkt über Spinoza ausgesprochen hat, wird seine Spinoza-Rezeption nicht nur aus direkten und impliziten Äußerungen, sondern auch aus der operativen Form ihrer Anwesenheit in theoretischen Diskussionen und eingreifender Publizistik rekonstruiert. Durch die Bestimmung der spezifischen Differenz seiner Position in eine Vielzahl von Richtungen tritt dabei zugleich Landauers Philosophie erstmals deutlicher hervor – und sein praktisches Projekt als ein Anarchismus maßgeblich auf spinozistischer Basis.

Erstgutachten: Iris Därmann, Humboldt-Universität zu Berlin

Fertiggestellte Promotionen

»Anti-ökonomischer Kommunismus. Batailles philosophische Herausforderung«

Disputation: 06.11.2023

Promotionsstipendium der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Erstgutachten: Ursula Kocher, Bergische Universität Wuppertal
Zweitgutachten: Katja Diefenbach, Europa-Universität Viadrina

 

»Die Arbitrarität des Werts. Marxismus und Semiologie«

Erstgutachten: Ursula Kocher, Bergische Universität Wuppertal
Zweitgutachten: Katja Diefenbach, Europa-Universität Viadrina