Lehre an der Professur für Europäische Kulturgeschichte der Neuzeit

Überblick über die Lehrveranstaltungen

Hinweise zu den Lehrveranstaltungen finden Sie in ViaCampus und Moodle.

Wichtig: Bitte vergessen Sie nicht, sich zusätzlich in ViaCampus anzumelden, damit wir Ihre Leistungen und Noten eintragen können.

Bei inhaltlichen Fragen wenden Sie sich bitte an die/den jeweilige*n Dozent*in.
Organisatorische Fragen richten Sie gern an: seiring@europa-uni.de

Sibylle Seiring

Sekretariat

Veranstaltungen im Wintersemester 2024/25



Prof. Dr. Andreas Bähr / Prof. Dr. Klaus Weber

Forschungskolloquium: Geschichte transkulturell
Dienstag, 18:00 - 20:00 Uhr
ECTS-Punkte: 3, 6 und 9

Das Forschungskolloquium dient der Diskussion neuer konzeptioneller Ansätze zur europäischen Kulturgeschichte. Es werden zum einen in Arbeit befindliche Frankfurter Abschlussarbeiten – Dissertationen oder Masterarbeiten – vorgestellt und zum anderen auswärtige Referentinnen und Referenten eingeladen. Vor allem die Studierenden der Masterstudiengänge „Europäische Kulturgeschichte“ und „Geschichte der Moderne transkulturell“ sind herzlich zur Teilnahme eingeladen, um unterschiedliche Theorien und Methoden einer transkulturell orientierten Geschichtswissenschaft anhand einer breiten Auswahl von Themen zu diskutieren. 

Leistungsnachweis: Essay, Hausarbeit

Monett Reißig-Wäntig, M.A. 

Magic, Witchcraft and Emotions in Early Modern Europe
Dienstags, 11:15-12:45 Uhr
B.A. KuWi: Kulturgeschichte / Kulturwissenschaften: Vertiefung
B.A. CuSo: Europe/s – History, Culture, Politics
ECTS-Punkte: 3/6/9 (only 6 ECTS awarded for KuWi students)

Witchcraft and magic have not only been popular since 'Harry Potter' and 'Game of Thrones'. For many years, past ideas and practices of magic, witchcraft and - above all - the ‘great witch-hunts’ of the early modern period have known a considerable public and media interest. In our seminar, we want to get to the bottom of this enduring fascination and examine the phenomenon of magic in its cultural, political and social dimensions for Early Modern societies. The fear of magical harm ('maleficium') was widespread in many past cultures. Even in pre-Christian times, excessive magic, fortune-telling and necromancy were punishable by draconian penalties. Harmful magic included disease, impotence, weather spells, and love magic. But even useful applications of magic ('beneficia') such as healing and witch defence could be condemned by Christian theologians, as - according to contemporary ideas - they could not be performed without the help of demons. As a result, magical abilities were always based on a verbal, written or ritualised pact with the devil, which in turn meant an apostasy from the Christian faith and thus a withdrawal from the Christian community. During the confessional conflicts following the Reformation, the criminalisation of magical and sorcerous acts intensified in many parts of Europe and only declined in the 17th century to finally vanish with the Enlightenment (18th century).

The seminar’s focus on magical practices is intended to deepen the student's understanding of the challenges and realities of life in early modern societies. It aims to provide access to an exciting, innovative and above all interdisciplinary field of historical studies. The elaboration of records on magical practices and specific cases of witch trials across Europe will open up fascinating perspectives on Early Modern people and their relation to (and ideas about) the world. During our lectures, we will discover and analyse various historical documents (trial records, legal texts, ego-documents) and also look at the historical framing (politics of territorial states in the process of their establishment, the tense spiritual climate of the Counter-Reformation or the exacerbated economic and social conditions during the years of famine and epidemics). Our central questions will be: Where were witches actually persecuted? When (and in which phases)? Who were the witches? Why? How can we explain and understand the great witch trials? And finally: What role did (collective) emotions and fear play in the persecution of witches?

Literature: Wolfgang Behringer (1997), Witchcraft Persecutions in Bavaria : Popular Magic, Religious Zealotry and Reason of State in Early Modern Europe.; Brian Levack (2015): The Witch-Hunt in Early Modern Europe.; Mark Waddell (2021): Magic, Science, and Religion in Early Modern Europe.

Achievement of credits: Input Talk + a) Term Paper (6 ECTS: 12-15 pages; 9 ECTS: 20-25 pages) or b) Oral examination (20 minutes) + Thesis Paper (1-2 pages)

Prof. Dr. Andreas Bähr / Prof. Dr. Jürgen Neyer

Vorlesung: Recht und Politik im historischen Kontext
Dienstag, 11:00 - 13:00 Uhr
ECTS-Punkte: 6 

Die Veranstaltung gibt einen breiten Überblick über die Entwicklung rechtlicher und politischer Strukturen und Ordnungsentwürfe von der Antike bis heute. Sie fragt nach den grundlegenden Faktoren, die zur Etablierung, Bedrohung und Zerstörung rechtlicher und politischer Ordnungen geführt haben und was wir hiervon für die heutige politische Situation der Europäischen Union lernen können. Das Ziel der Veranstaltung ist es, eine empirische und theoretische Basis für die wissenschaftliche Analyse von Recht und Politik im historischen Kontext zu legen. Die zu den Veranstaltungen aufgeführten Sekundärtexte dienen der Vertiefung des jeweiligen Themas. 

Literatur: Jürgen Neyer: Europa im Unfrieden. Soziale Konflikte und politische Umwälzungen in der europäischen Geschichte und Gegenwart, Bielefeld 2023; Andreas Bähr: Die Furcht vor dem Leviathan. Furcht und Liebe in der politischen Theorie des Thomas Hobbes, in: Saeculum. Jahrbuch für Universalgeschichte 61/1 (2011), S. 73–97.

Leistungsnachweis: Klausur

Hinweis: Die Veranstaltung wird von 2 Tutorien begleitet:
Tutor Julius Twardowsky: Montag: 14:15 - 15:45 Uhr, HG 162
Tutorin Franka Sandratski: Mittwoch: 14:15 - 15:45 Uhr, AM 204

Prof. Dr. Andreas Bähr

Seminar (MA): Schiffbruch. Maritimes Scheitern in der Neuzeit
Donnerstag, 11:00 –13:00 Uhr 

ECTS-Punkte: 3, 6 und 9

Wer zur See fährt, kann Schiffbruch erleiden. Die gilt in besonderer Weise für die europäische Neuzeit, die sich globale Herrschafts-, Kommunikations- und Wissensräume auf dem Seeweg zu erschließen begann. Die koloniale Expansion hatte auch für jene, die sie betrieben, ihren stets einzukalkulierenden Preis. Da verwundert es nicht, dass der Schiffbruch in den Mutterländern auch metaphorisch Karriere gemacht hat: als Zerbrechen des Schiffs der Kirche und des Staates. Das Seminar fragt nicht allein nach der seefahrts- und politikgeschichtlichen Relevanz maritimen Scheiterns, das in den vergangenen Jahren auf dem Mittelmeer eine neue und bedrückende Aktualität erlangt hat, sondern spürt auch den literatur- und kunsthistorischen Repräsentationen des Sujets nach. Es verfolgt die kulturellen Bedeutungen des Schiffbruchs bis zum Ende des verkehrstechnischen Primats der Seefahrt: von frühneuzeitlichen Robinsonaden, Lebenserzählungen und Reiseberichten über das Scheitern der Fregatte Medusa 1816 bis zum Untergang der Titanic 1912, einem der zentralen Mythen der Moderne. 

Literatur: Hans Blumenberg: Schiffbruch mit Zuschauer. Paradigma einer Daseinsmetapher, Frankfurt a. M. 1997; Andreas Bähr / Peter Burschel / Jörg Trempler / Burkhardt Wolf: Untergang und neue Fahrt. Schiffbruch in der Neuzeit, Göttingen 2020.

Leistungsnachweis: Referat, Essay, Hausarbeit

Prof. Dr. Andreas Bähr

Seminar (MA): Zwischen „Ungarischem Fieber“ und „Traumatischer Neurose“: Krieg und Krankheit vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert
Donnerstag, 16:00 - 18:00 Uhr

ECTS-Punkte: 3, 6 und 9
 

Krieg übt seine Gewalt nicht allein durch unmittelbare physische Verletzungsmacht aus. Nicht erst seit der Einführung des Begriffs der „Posttraumatischen Belastungsstörung“ ist klar: Krieg macht auch krank – und das nicht selten mit tödlichen Folgen. Dabei unterliegt das Verhältnis von Krieg und Krankheit einem grundlegenden historischen und kulturellen Wandel. Dies ist nicht allein Veränderungen von militärischen Techniken und Organisationsformen geschuldet und auch nicht lediglich den medizinischen Möglichkeiten, Verwundungen zu heilen und Begleiterscheinungen des Krieges wie Seuchen und Epidemien in den Griff zu bekommen. Es geht darüber hinaus auf sich wandelnde Vorstellungen davon zurück, was eine Krankheit eigentlich ist und wie sie erklärt und behandelt werden kann. Im Hintergrund stehen kulturspezifische Konzepte des Körpers auf der einen Seite und der Seele, des Geistes und der Psyche auf der anderen. Das Seminar verfolgt die Beziehungen zwischen Krieg und Krankheit von den „Türkenkriegen“ des 16. und 17. Jahrhunderts, in denen grassierendes Fleckfieber auf die Furcht christlicher Soldaten vor den Osmanen zurückgeführt werden konnte, bis zum Ersten Weltkrieg, in dem die Beobachtung eines pathologischen „Kriegszitterns“ die Institutionalisierung von Militärpsychologie und Kriegspsychiatrie auf den Weg gebracht hat. 

Literatur: Nikolas Funke / Gundula Gahlen / Ulrike Ludwig (Hg.): Krank vom Krieg. Umgangsweisen und kulturelle Deutungsmuster von der Antike bis in die Moderne, Frankfurt a. M. / New York 2022; Cornelis van der Haven / Erika Kuijpers (Hg: Battlefield Emotions 1500–1850: Practices, Experience, Imagination, Basingstoke / New York 2016; Melissa Larner / James Peto / Colleen M. Schmitz (Hg.): Krieg und Medizin, Göttingen 2009.

Leistungsnachweis: Referat, Essay, Hausarbeit

Sommersemester 2024

Die Seminarunterlagen, -beschreibungen und -ankündigungen finden Sie in Moodle.

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Prof. Dr. Andreas Bähr
Professur für Europäische Kulturgeschichte der Neuzeit
KUL-13888

Melancholie

Seminar (Präsenzveranstaltung): GMT: Wissenskulturen und Ideengeschichte // GMT: Formen ästhetischer Welterschließung // MAL: Wissenskulturen und Künste // MEK: Wahlpflichtmodul: Wissenskulturen – Wissenschaften, Religionen, Künste

Veranstaltungsbeginn: 09.04.2024, Dienstag, 11:00 - 13:00 Uhr, Ort: AM 202

Das Seminar beschäftigt sich mit der Thematisierung von Melancholie in Medizin, Philosophie, Religion und Literatur von der Antike bis zur Neuzeit, und es fragt nach den Repräsentationen dieses Wissens in der bildenden Kunst. Der Melancholie wurden in verschiedenen historischen und kulturellen Kontexten je unterschiedliche Bedeutungen zugeschrieben. Sie war in der Antike zunächst ein Begriff der Humoralpathologie: ein Temperament im Zeichen des Saturn, bevor sie in Mittelalter und nachreformatorischer Zeit auch spezifisch religiöse Dimensionen erhielt. Die sich anschließende Pathologisierung, Psychologisierung und Moralisierung der Melancholie in der Aufklärung sowie ihre besondere Ästhetisierung in der Literatur der Empfindsamkeit wird uns im Seminar ebenso beschäftigen wie Umformulierungen im 19. und frühen 20. Jahrhundert: die Assoziation von Melancholie und Zeit unter dem Vorzeichen von Vergeblichkeit, Vergänglichkeit und dem Schrecken der Gleichförmigkeit, die Verzweiflung an der modernen Geschichtsphilosophie sowie die noch heute einflussreiche psychoanalytische Interpretation Sigmund Freuds. Der Kurs verfolgt die Frage, wie Melancholie definiert und erklärt, wozu und in welchen Wissensgebieten sie thematisiert und wie sie in diesen Zusammenhängen jeweils bewertet wurde. Das Spektrum der Bewertungen reicht von der Verdammung der Melancholie als Todsünde bis hin zu ihrem Genuss als ‚joy of grief‘ und ihrer Glorifizierung als Signum von Genialität und tiefergehender Erkenntnis des unglücklichen Bewusstseins. Was sagen diese unterschiedlichen Erklärungen und Bewertungen über die Wirklichkeitsvorstellungen und Selbstbilder aus, in denen Personen, Gesellschaften und Kulturen sich konstituieren?

Literatur: Literatur: László F. Földényi: Melancholie, Berlin 2020; Erin Sullivan: Beyond Melancholy: Sadness and Selfhood in Renaissance England, Oxford / New York 2016; Angus Gowland: The Worlds of Renaissance Melancholy: Robert Burton in Context, Cambridge / New York 2006; Peter Sillem: Saturns Spuren. Aspekte des Wechselspiels von Melancholie und Volkskultur in der Frühen Neuzeit, Frankfurt a. M. 2001; Rainer Jehl / Wolfgang E. J. Weber (Hg.): Melancholie. Epochenstimmung – Krankheit – Lebenskunst, Stuttgart / Berlin / Köln 2000; Wolf Lepenies: Melancholie und Gesellschaft. Mit einer neuen Einleitung: Das Ende der Utopie und die Wiederkehr der Melancholie, Frankfurt a. M. 1998; Martina Wagner-Egelhaaf: Die Melancholie der Literatur: Diskursgeschichte und Textfiguration, Stuttgart / Weimar 1997; Peter Sillem (Hg.): Melancholie oder Vom Glück, unglücklich zu sein, München 1997; Ludger Heidbrink: Melancholie und Moderne. Zur Kritik der historischen Verzweiflung, München 1994; Raymond Klibansky / Erwin Panofsky / Fritz Saxl: Saturn und Melancholie. Studien zur Geschichte der Naturphilosophie und Medizin, der Religion und der Kunst, Frankfurt a. M. 1990.

Leistungsnachweise: Referat, Essay, Hausarbeit

Sprache: Deutsch

Prof. Dr. Andreas Bähr
Professur für Europäische Kulturgeschichte der Neuzeit
KUL-13893

Furcht, Fremdheit und Faszination. Europäische Perspektiven auf das Osmanische Reich
6/9 ECTS
Seminar (Präsenzveranstaltung): Europe/s – History, Culture, Politics // Difference – Migration, Gender and Diversity // BA: Kulturgeschichte-Vertiefung

Veranstaltungsbeginn: 09.04.2024, Dienstag, 16:00 - 18:00 Uhr, Ort: AM 202

Seit der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen stand die Geschichte der europäischen Frühneuzeit im Zeichen einer „Türkengefahr“, die 1683 mit der zweiten Belagerung Wiens durch Großwesir Kara Mustafa Pascha ihren historischen Höhepunkt erreichte. Zugleich markiert der Sieg, den die christliche Verteidigungsallianz hier davontrug, eine Wende und Akzentverschiebung im politischen, militärischen und epistemologischen Verhältnis zu den Osmanen. Zwischen dem 18. und frühen 20. Jahrhundert ist eine Verlagerung von der Furcht zur Faszination zu beobachten, aus der exotisierende Turquerien ebenso hervorgingen wie die Wissenschaft der Orientalistik – jene spezifisch moderne Wissensformation, die Edward Said 1978 in seiner Studie „Orientalism“ aus diskurskritischer und postkolonialer Perspektive analysiert hat. In Auseinandersetzung mit Saids epochemachender These verfolgt das Seminar Prozesse christlicher und europäischer Selbstverständigung im Spannungsfeld zwischen Abgrenzung und Annäherung: in den vielschichtigen Bildern vom osmanischen ‚Anderen‘.

Literatur: Edward W. Said: Orientalismus, 3. Aufl., Frankfurt a. M. 2012; Almut Höfert: Den Feind beschreiben. „Türkengefahr“ und europäisches Wissen über das Osmanische Reich 1450–1600, Frankfurt a. M. 2003; Martin Wrede: Das Reich und seine Feinde. Politische Feindbilder in der reichspatriotischen Publizistik zwischen Westfälischem Frieden und Siebenjährigem Krieg, Mainz 2004, Teil 1; Jürgen Osterhammel: Die Entzauberung Asiens. Europa und die asiatischen Reiche im 18. Jahrhundert, 2. Aufl., München 2013; Gerhild Scholz Williams: Ottoman Eurasia in Early Modern German Literature. Cultural Translations (Francisci, Happel, Speer), Ann Arbor 2021.

Leistungsnachweise: Hausarbeit, Essays

Sprache: Deutsch

Prof. Dr. Andreas Bähr
Professur für Europäische Kulturgeschichte der Neuzeit
KUL-13895
Mensch und Natur. Einführung in die Umweltgeschichte
6 ECTS
Seminar (Präsenzveranstaltung): Kulturwissenschaften: Einführung // Kulturgeschichte: Einführung
Veranstaltungsbeginn: 11.04.2024, Donnerstag, 11:00 - 13:00 Uhr

In Zeiten von Pandemie und Klimawandel zeigt es sich besonders deutlich: Das Leben des Menschen ist von der Natur nicht zu trennen. Es zeigt sich, wie extreme Ereignisse in der natürlichen Umwelt – seien sie ihrerseits menschengemacht oder nicht – kulturelle, gesellschaftliche und politische Ordnungsgefüge ins Wanken zu bringen vermögen. Umweltgeschichte fragt danach, mit welchen Vorstellungen von der Natur derartige Erschütterungen verbunden sind. Sie fragt, wie die Natur in Früher Neuzeit und Moderne gedeutet und zu Kultur und Gesellschaft ins Verhältnis gesetzt wurde, und das heißt auch: zu menschlichem und göttlichem Handeln. Erscheint der Mensch als Teil oder Gegenteil der Natur? Lauert die Natur in der Außenwelt oder im Innern des Menschen? Kann und soll sie überwunden werden, oder dient sie als Zielvorstellung und Ideal? Bedroht sie den Menschen, weil der Mensch sie bedroht? Bei der Beantwortung dieser Fragen geraten Prozesse einer ‚Entzauberung‘ und ‚Wiederverzauberung der Welt‘ ebenso in den Blick wie Wahrnehmungen von Zeit und Geschichte; Umgangsweisen mit Risiken, Gefahren und Ungewissheiten stehen ebenso zur Debatte wie die Auswirkungen von Technisierung und Industrialisierung. Anhand der Interpretation von Quellen und der Diskussion von Forschungsliteratur führt das Seminar in das vielfältige Gebiet der Umweltgeschichte ein.

Literatur: Wolfgang Behringer: Kulturgeschichte des Klimas. Von der Eiszeit bis zur globalen Erwärmung, 6. Aufl., München 2022; Patrick Kupper: Umweltgeschichte, Göttingen 2021; Reinhold Reith: Umweltgeschichte der Frühen Neuzeit, München 2011; Franz Mauelshagen: Klimageschichte der Neuzeit. 1500–1900, Darmstadt 2010.

Leistungsnachweis: Hausarbeit

Sprache:
Deutsch

Prof. Dr. Andreas Bähr
Professur für Europäische Kulturgeschichte der Neuzeit
KUL-13891

Von ketzerischen Müllern und verschwundenen Ehemännern. Formen und Praktiken des Erzählens in den Geschichtswissenschaften
3/6/9 ECTS
Seminar (Präsenzveranstaltung): GMT: Wissenskulturen und Ideengeschichte // MAL: Wissenskulturen und Künste // MEK: Wissenskulturen – Wissenschaften, Religionen, Künste

Veranstaltungsbeginn: 11.04.2024, Donnerstag, 16:00 - 18:00 Uhr Ort: AM 202

Sollen geschichtswissenschaftliche Texte erzählen? Und welche unterschiedlichen Formen sind dabei denkbar? Welche Auswirkungen hat die narrative Form einer Darstellung auf ihre Wissenschaftlichkeit? Und was unterscheidet sie von anderen Arten historiographischen Schreibens? Fragen wie diese soll das Seminar in Theorie und Praxis verfolgen. Wir diskutieren die Bedeutungen von Erzählungen in Früher Neuzeit und Moderne, wir überlegen, was eine Entwicklungsgeschichte von Anekdote und Essay unterscheidet und was demgegenüber einen analytischen Text ausmacht. Wir lesen Beispiele gelungener erzählerischer Geschichtsschreibung – u.a. Carlo Ginzburgs Bericht über die Welt eines italienischen Müllers um 1600, Natalie Zemon Davis‘ „Wiederkehr des Martin Guerre“ und Harald Jähners Beschreibung des „Höhenrauschs“ zwischen den Weltkriegen –und untersuchen ihre narrativen Strukturen. Und wir besprechen eigene Versuche, einen erzählerischen Text zu verfassen.

Literatur: Hayden White: Auch Klio dichtet oder Die Fiktion des Faktischen. Studien zur Tropologie des historischen Diskurses,Stuttgart 1986; Carlo Ginzburg: Der Käse und die Würmer. Die Welt eines Müllers um 1600, 9. Aufl., Berlin 2023; Natalie Zemon Davis: Die wahrhaftige Geschichte von der Wiederkehr des Martin Guerre, Berlin 2004; Harald Jähner: Höhenrausch. Das kurze Leben zwischen den Kriegen, Berlin 2022; Andreas Bähr: Athanasius Kircher. Ein Leben für die Entzifferung der Welt, Berlin 2023.

Leistungsnachweise: Referat, Essay, Hausarbeit

Sprache: Deutsch

Prof. Dr. Andreas Bähr/Prof. Dr. Klaus Weber
Professur für Europäische Kulturgeschichte der Neuzeit / Professur für Vergleichende Europäische Wirtschafts- und Sozialgeschichte
KUL-13874

Forschungskolloquium Geschichte transkulturell

3/6/9 ECTS
Forschungskolloquium (Präsenzveranstaltung): Methods, Academic Writing and Research Skills


Veranstaltungsbeginn: 09.04.2024, Dienstag, 18:15 - 19:45 Uhr, Ort: LH 101/102
Dieses Forschungskolloquium dient der Diskussion neuer konzeptioneller Ansätze zur Europäischen Kulturgeschichte. Es werden in Arbeit befindliche Frankfurter Abschlussarbeiten – Dissertationen oder Masterarbeiten – vorgestellt, aber auch auswärtige Referentinnen und Referenten eingeladen. Vor allem die Studierenden des MA „Europäische Kulturgeschichte“ sind herzlich zur Teilnahme eingeladen, um in einem breiten thematischen Spektrum Theorien und Methoden der Kulturgeschichte zu diskutieren. Leistungen können und sollen auch schon vor der Abschlussphase erbracht werden: mit forschungsbezogenen Essays oder Hausarbeiten, die idealerweise schon zum eigenen Abschluss hinleiten.


Monett Reißig-Wäntig, M.A.
Health, Beauty and Virtue: The Body in Early Modern Europe
6/9 ECTS
Kulturwissenschaften: Vertiefung // Kulturgeschichte: Vertiefung
KUL-13901

Veranstaltungsbeginn: 09.04.2024 Di, 11:15 - 12:45 Uhr Ort: HG 201b

So, while being a universal constant, common to every human being, the body also is culturally and historically specific and
produced. Given this inherent ambiguity, the seminar aims to convey a cultural-historical perspective on the body beyond its
biological nature. It therefore focuses on the various concepts of the body and how these concepts resonate in early modern
European societies. Because not only norms and ideas about gender, reproduction, and sexuality but also social hierarchies,
legitimation and practices of power, inclusion, and exclusion incorporate concepts of the body.

Literatur: Judith Butler (1993), Bodies That Matter: On the Discursive Limits of “Sex.” London: Routledge. Michel Foucault (1977),
Discipline and Punish: the Birth of the Prison. New York: Pantheon Books. Michael Stolberg (2019). Emotions and the Body in Early
Modern Medicine.

Hinweise zur Veranstaltung: Weitere Informationen zur Veranstaltung sind bei Moodle

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MA-Seminar: Theorien und Methoden transkultureller Studien
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MA-Seminar: Wunder. Unerklärliches in Religion, Wissenschaft und Politik, 16. bis 20. Jahrhundert
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Tutorium: Jan-Marius Rogler

Kolloquium: Geschichte transkultrell

Prof. Dr. Andreas Bähr/Prof. Dr. Klaus Weber

BA-Seminar: The Early Modern Court - Society, Culture and Politics (1500-1800)
Monett Reißig-Wäntig

 

Kolloquium: Geschichte transkulturell
Prof. Dr. Andreas Bähr/Klaus Weber


BA-Seminar: Gender and Body in Early Modern Europe (1500 - 1800)
Monett Reißig-Wäntig, M.A.