Forschung
Laufende Forschungsprojekte
Digitales Archiv jüdischer Autorinnen und Autoren in Berlin 1933–1945 (DAjAB) Prof. Dr. Kerstin Schoor Forschungs- und Digitalisierungsprojekt |
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Projektzeitraum | 2014 – 2017 (1. Förderphase), 2018-2021 (2. Förderphase), seit 2021 (Abschlussphase) |
Beschreibung | Mit dem inhaltlichen Aufbau und der strukturellen Implementierung eines Digitalen Archivs jüdischer Autorinnen und Autoren in Berlin 1933–1945 (DAjAB) an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) setzt der Axel Springer-Lehrstuhl für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration seine Bemühungen um die Dokumentation der Verfolgung jüdischer Autorinnen und Autoren innerhalb Deutschlands während der Zeit des Nationalsozialismus auf virtueller Ebene wie in einschlägigen Forschungsarbeiten fort. Gestützt durch einen institutionellen Verbund des Lehrstuhls mit der Universitätsbibliothek (UB) und dem Informations-, Kommunikations- und Multimediazentrums (IKMZ) der Europa-Universität Viadrina, der Universitätsbibliothek der Freien-Universität Berlin, dem Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg (seit 2016) und dem Archiv sowie der Bibliothek des Jüdischen Museums Berlin, dem Deutschen Literaturarchiv Marbach am Neckar, der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt am Main (seit 2019), der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Frankfurt am Main (seit 2020), dem BMBF-Projekt DARIA-DE/TextGrid und der darin federführenden Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen und dem Konrad Zuse-Institut Berlin (ZIB) wird das DAjAB überlieferte Texte verzeichnen und bewahren sowie einschlägige Sekundärliteratur präsentieren. Ziel des Projektes ist es, ein Portal zu etablieren, das in über 1.000 Bio-Bibliographien die nach 1933 in Berlin lebenden Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft erstmals in einem thematischen Schwerpunkt erfasst. Auf einer online zugänglichen Plattform werden seltene, nach 1945 nicht wieder aufgelegte Primärtexte (Bücher, Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträge) und Originaldokumente, Fotos und Interviews für Forschung und Lehre bereitgestellt. Das DAjAB wird als Gesamtprojekt mit seinen umfassenden Recherchemöglichkeiten innerhalb der erfassten Bestände über interne Verlinkungen sowie nach außen – zu internationalen Institutionen und Archiven – den seit Jahrzehnten betriebenen Forschungen zur Literatur des Exils, zur Literatur der sogenannten „Inneren Emigration“ und der NS-Literatur eine Erschließung von Dokumenten und Zeugnissen des literarischen Lebens von Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft, ihrer kulturellen und literarischen Aktivitäten im nationalsozialistischen Berlin vergleichend zur Seite stellen. Es soll unter bibliothekarischen, archivarischen und wissenschaftlichen Gesichtspunkten ein neues literarisches Feld für Forschung und Lehre in einer virtuellen Forschungsumgebung erschließen und international zugänglich machen. Einschlägige Forschungs- und Qualifizierungsarbeiten im Forschungsfeld sind Teil des Projektes, die hier auch digital veröffentlicht werden können. Das DAjAB stellt damit einen beispielhaften Brückenschlag zwischen Archiv, Bibliothek, Wissenschaftsplattform, Forschungskooperation und Lehrplattform dar. Es ist als Forschungs- und Digitalisierungsprojekt seit 2016 in die Forschungen im Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg integriert. Das DAjAB richtet sich an alle interessierten WissenschaftlerInnen sowie an eine breitere Öffentlichkeit und ist als eine offene Wissenschaftsplattform konzipiert. |
Promotionen | Tobias Bargmann: Der Morgen (1925–1938) – Ein geistiges Forum des deutschen Judentums (Diss., laufend) Uta Esther Hadad: Vergessene Orte deutsch-jüdischer Kultur: Das Schicksal der jüdischen Bibliotheken Berlins und ihrer Bestände (Diss, laufend). Kathrin Stopp: Selbst-Bestimmung unter Zwang: Geschlechterdiskurse im Israelitischen Familienblatt 1933–1938 (Arbeitstitel) (Diss., laufend). |
Bachelor-/ Masterarbeiten | Jessica Wolff: Selbstbestimmung unter Zwang: Von akkulturierter Bürgerlichkeit zum bejahenden Judentum in Herbert Friedenthals Roman "Die unsichtbare Kette" (1936) (BA-Arbeit, 2024) Franziska Schurr: „Zwischen literarischer Moderne und NS-Kulturpolitik: Rilke-Rezeption in deutsch-jüdischen Kulturkreisen nach 1933“ (MA-Arbeit, 2020) Vivien Piayda: Die Berichterstattung der Jüdischen Rundschau 1933-1938 (BA-Arbeit, 2019) Nadine Kern: Widerständiges Erzählen von Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft im NS-Deutschland: Mala Laasers Erzählung „Die unruhigen Tage…“ (1937) und Herbert Friedenthals Novelle „Salomon Maimon“ (1938) (MA-Arbeit, 2018) Eva Beinecke: "'Dem Leben abgelauscht’ – Zu Leben und Werk der deutsch-jüdischen Autorin Meta Samson“ (MA-Arbeit, 2018) Katrin Stopp: "Das Werk der deutsch-jüdischen Publizistin Bertha Badt-Strauss - ein Emanzipationskonzept" (MA-Arbeit, Nov. 2015) Anja Riedl: "Leben im Transit. Martin Beradts Roman 'Beide Seiten einer Straße'" (BA-Arbeit, Jan. 2015) Nadine Kern: „Jüdische Identitäten im Spannungsfeld zwischen Selbstbestimmung und Fremdzuschreibung am Beispiel Leo Hirschs Fortsetzungsroman Die letzte Station“ (BA-Arbeit, März 2014) Miryia Kichatayam: „Literarische Figurationen von Widerstand im Exil. Rudolf Franks Roman ‚Fair Play oder Es kommt nicht zum Krieg: Roman einer Emigration in Wien’ (1937/1998)“ |
Publikationen | Kerstin Schoor: „Unser Haus brennt...“ – Der Topos vom ’Haus‘ im Kontext der Emanzipations- und Abwehrdiskurse in der C.V.-Zeitung von 1922 bis 1938, in: Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens. Anwalt zwischen Deutschtum und Judentum, hrsg. von Rebekka Denz und Tilmann Gempp-Friedrich, Berlin/Boston: de Gruyter Oldenbourg 2021, S. 229-249.Kerstin Schoor: The Crisis of Enlightenment: Cultural and Literary Discourses on Traditions of German Culture within Jewish Cultural Circles in National Socialist Germany, in: LBI Yearbook 2020, London. Kerstin Schoor: סופרות וסופרים יהודים בגרמניה הנאצית: פרק נשכח בתולדות הספרות הגרמנית(sofrot ve-sofrim yehudim be-germania ha-natsit: perek nishkah be-toldot ha-sifrut ha-germanit [Jüdische Autorinnen und Autoren im nationalsozialistischen Deutschland: Ein vergessenes Kapitel in den Geschichten deutschsprachiger Literatur], mit umfangreichem Dokumentenanhang, in: Yad Vashem Publications, Jerusalem: Carmel Publishing House, 2019. Kerstin Schoor: „Goethe“-Rezeption im Kontext jüdischer Kulturdebatten der 1930er Jahre im NS-Deutschland, in: Wegweiser und Grenzgänger. Studien zur deutsch-jüdischen Kultur- und Literaturgeschichte. Festschrift für Mark Gelber, edited by Hans Otto Horch, Vivian Liska, Malgorzata Maksymiak, and Stefan Vogt, Schriftenreihe des Centrums für Jüdische Studien der Universität Graz, Vienna, Cologne, Weimar: Böhlau-Verlag, 2018, S. 59-72. Kerstin Schoor: ‚Goethe‘ als Paradigma kultureller Ausgrenzung und Selbst-Bestimmung im jüdischen Kulturkreis seit 1933 im NS-Deutschland, in: Anna-Dorothea Ludewig, Steffen Höhne (Hrsg.): Goethe und die Juden – Die Juden und Goethe. Beiträge zu einer Beziehungs- und Rezeptionsgeschichte, Berlin/Boston: de Gruyter, 2018, S. 255-272. Kerstin Schoor: Deutsch-jüdische Literatur im nationalsozialistischen Deutschland, in: Handbuch der deutsch-jüdischen Literatur, hrsg. v. Hans Otto Horch, Berlin, Boston: de Gruyter Oldenbourg 2015, S. 164-188. Regina Nörtemann (Überarb. zusammen mit Johanna Egger): Gertrud Kolmar: Briefe. Hg. von Johanna Woltmann. Göttingen. Wallstein Verlag 2014. Kerstin Schoor: (Re-)lectures littéraires de Berlin dans les textes d’auteurs juifs sous l’Allemagne nazie ou en exil!: la recherche de nouveaux points d’ancrage d’une identité culturelle, in: Berlin et les juifs. Mythes et réalités, Editions de l'Eclat, Paris 2014; S. 103-116. Andree Michaelis: Nachbarn in der Fremde. Hans Keilsons ‚Da steht mein Haus’ im Horizont kanonischer Erinnerungsbücher von Überlebenden der Shoah, in: Ulrike Weymann/ Simone Schröder/ Martin Andreas Widmann (Hrsg.): „die vergangene Zeit bleibt die erlittene Zeit.“ Untersuchungen zum Werk von Hans Keilson, Würzburg: Königshausen & Neumann, 2013, S. 223–238. Regina Nörtemann: Kolmar übersetzen. Studien zum Problem der Lyrikübertragung. Hrsg. von Regina Nörtemann und Vera Viehöver. Göttingen: Wallstein Verlag 2013. Regina Nörtemann: Gertrud Kolmars Geschichtslyrik. In: Geschichtslyrik. Ein Kompendium. Herausgegeben von Heinrich Detering und Peer Trilcke unter Mitarbeit von Hinrich Ahrend, Alena Diedrich und Christoph Jürgensen. Göttingen 2013, S. 920-947. Regina Nörtemann: Übersetzte Libellen, Käfer, Hyänen und anderes „ekles Geziefer“. Translationsvorgänge in Tiergedichten Gertrud Kolmars. In: Regina Nörtemann, Vera Viehöver (Hrsg.): Kolmar übersetzen. Studien zum Problem der Lyrikübertragung. Göttingen 2013, S. 87-103. Kerstin Schoor: Vom literarischen Zentrum zum literarischen Ghetto. Deutsch-jüdische literarische Kultur in Berlin zwischen 1933 und 1945. Göttingen: Wallstein 2010. Kerstin Schoor: Zwischen Rassenhass und Identitätssuche: Deutsch-jüdische Literarische Kultur im nationalsozialistischen Deutschland, hrsg. und eingel. von K. Schoor, Göttingen: Wallenstein 2010. |
Projektteam | Prof. Dr. Kerstin Schoor (Projektleiterin) Doris Maja Krüger, MA (Projektkoordinatorin) Susanne Kather, Dipl.- Pol. (Politikwissenschaftlerin) Caroline Bautzer, BA (WHK) Ehemalige Nils Alberti , Dipl.-Inf. (Informatiker, 2014-2023)
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Kooperationspartner | Archiv und Bibliothek des Jüdischen Museums Berlin BMBF-Projekt DARIA-DE/TextGrid und der darin federführenden Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main (DNB) Deutsches Literaturarchiv Marbach am Neckar (DLA) Informations-, Kommunikations- und Multimediazentrum (IKMZ) der Europa-Universität Viadrina Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Frankfurt am Main Universitätsbibliothek der Europa-Universität Viadrina |
Video: Digitales Archiv jüdischer Autorinnen und Autoren in Berlin 1933-1945
Vom Büchermachen im Exil: Die deutsche Abteilung des Amsterdamer Allert de Lange Verlags im Briefwechsel mit ihren Autoren (1933–1940) (3-bändige Briefedition) Prof. Dr. Kerstin Schoor |
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Projektzeitraum | seit 2017 |
Beschreibung | Die deutsche Abteilung des Amsterdamer Allert de Lange Verlags, deren Schriftwechsel mit ihren Autoren die geplante Briefedition dokumentieren soll, konnte zwischen 1933 und 1940 insgesamt 91 Bücher von 49 Autoren herausgeben, darunter Schriftsteller wie Bertolt Brecht, Max Brod, Joseph Roth, Stefan Zweig, Sigmund Freud, Egon Erwin Kisch u.a. Mit diesem Verlagsprogramm gehörte das Unternehmen zu den sechs der über 800 Verlage deutschsprachiger Exilliteratur in 36 Ländern der Welt, die in der Zeit ihres Bestehens mehr als 50 Titel veröffentlichten.
Die Briefedition wird damit nicht nur als Dokumentation der Geschichte eines bedeutenden niederländischen Verlagshauses oder einzelner Autorenkorrespondenzen interessant, sondern ist bedeutsam für die Geschichte der Buchproduktion im Exil überhaupt. Die Briefe zeigen in einer beeindruckenden Vielfalt ein Stück jener geistigen Entstehungsprozesse, die zu schöpferischen Leistungen führten, machen Charaktere, Verhaltensweisen, Lebensumstände der Autoren sichtbar, sind in wenigen, eindrucksvollen Briefen auch ein Schlüssel zum Verständnis ihrer Arbeiten, verdeutlichen nicht zuletzt Ziele, Programme, wirtschaftliche Zwänge der Verlage und geben in ihrer Gesamtheit Zeugnis von einem Teil der literarischen wie politischen Geschichte Europas. |
Projektteam | Prof. Dr. Kerstin Schoor Jessica Wolff (wissenschaftliche Hilfskraft) |
Erkundungen eines europäischen Kulturraums: Deutschland, Polen und die Ukraine im zeitgenössischen literarischen Migrationsdiskurs Prof. Dr. Ievgeniia Voloshchuk / Dr. Ryszard Kupidura Gefördert durch Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung |
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Projektzeitraum | 2021-2024 |
Beschreibung | Das Projekt greift Herausforderungen für Europa auf, die im Zusammenhang von aktuellen massiven Migrationsbewegungen entstanden sind. Das Forschungsvorhaben untersucht literarische Darstellungen von Migrationserfahrungen der Bevölkerungsgruppen, die zwischen Polen, Deutschland und der Ukraine wander(te)n. Diese Migrationsprozesse, die über Jahrhunderte hinweg dauern und heutzutage eine neue Phase von Intensivierung erreichen, prägen wesentlich die gegenwärtige politische, soziale und kulturelle Situation in dieser europäischen Region.
Das Ziel des Projekts ist es, anhand repräsentativer Texte, die nach 1989/1991 in verschiedenen sprachlich-kulturellen Kontexten verfasst wurden und über Migrationsbewegungen zwischen Deutschland, Polen und der Ukraine berichten, kulturelle Modelle und ästhetische Strategien zu untersuchen, die für literarische (Um)Kartierungen dieser europäischen Region verwendet werden. Das Projekt besteht aus vier Teilen. Im Mittelpunkt des ersten Teils stehen die Erfahrungen von Migration, Diaspora und Zugehörigkeit in literarischen Texten, die von in Deutschland lebenden Autor*innen polnischer Herkunft verfasst wurden. Der zweite Teil ist den literarischen Darstellungen der ukrainischen Migrationserfahrung in Polen gewidmet, hauptsächlich in der Periode zwischen 2013/2014 und 2020. Im dritten Teil wird die Topografie Europas in den zeitgenössischen deutschsprachigen Familiengeschichten erforscht, die aus einer (post-)migrantischen Sicht erzählt werden und mit dem ukrainischen und dem polnischen Raum verbunden sind. Im vierten, abschließenden Teil sollen mithilfe der vergleichenden Analyse des deutschen, polnischen und ukrainischen literarischen Migrationsdiskurses die zentralen Modelle und Strategien der Erkundungen des europäischen Kulturraums untersucht werden. |
Projektteam
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Prof. Dr. Ievgeniia Voloshchuk (Projektleiterin) Dr. Ryszard Kupidura (Projektleiter) Ehemalige: Dr. Kirsten Möller (Projektleiterin) |
Der Ukraine-Diskurs in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur: interkulturelle Begegnungen – verflochtene Erinnerungen – transkulturelle Potenziale Prof. Dr. Ievgeniia Voloshchuk |
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Projektzeitraum | 1. Phase: 2023-2024 (Vorarbeiten und Vorbereitung des Antrags) |
Beschreibung | Das Projekt befasst sich mit Ukraine-Repräsentationen in Werken von zeitgenössischen deutschsprachigen Autor*innen. Der Untersuchungsfokus liegt dabei auf den inter- und transkulturellen Aspekten der literarischen Auseinandersetzungen sowie auf der Spezifik aktueller deutschsprachiger kultureller Reflexionen über die Ukraine.
Das Vorhaben setzt sich das Ziel, anhand der fiktionalen und nicht-fiktionalen Textbeispiele die Spezifik und Dynamik der Entwicklung des Ukraine-Diskurses in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur aus einer inter- und transkulturellen Perspektive zu erforschen. Das Projekt wird sich mit folgenden Fragen auseinandersetzen: 1) Welche politischen, historischen und kulturellen Potenziale für die kulturelle Aufarbeitung der ukrainischen Geschichte und Gegenwart weist der Ukraine-Diskurs in der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur auf? 2) Welche interkulturellen Differenzen, kulturgeographischen Muster, Topoi und imagologischen Stereotype lassen sich an der aktuellen literarischen Ukraine-Rezeption im deutschsprachigen Raum erkennen? 3) Wie transformieren sich Ukraine-Bilder und ästhetisch-sprachliche Darstellungsmittel unter Einfluss von inter- und transkulturellen Erfahrungen in Werken deutschsprachiger Autor*innen mit ukrainischem (post)migrantischem Bezug? Das Projekt gliedert sich in drei Teile. Im ersten sollen fiktionale und nicht-fiktionale literarische Reisen in die Ukraine nach 1989/1991 unter dem Aspekt der interkulturellen Begegnungen untersucht werden. Im zweiten Teil wird das Ukraine-Narrativ in den Werken von deutschsprachigen Autor*innen mit ukrainischen (familiären) Migrationserfahrungen analysiert. Dabei treten verflochtene Erinnerungen sowie das Zusammenwirken zwischen „ukrainischem Stoff“ und durch die deutschsprachige Literatur geprägte Erzählmuster in den Vordergrund. Im dritten Teil werden transkulturelle Potenziale des Ukraine-Diskurses in den fiktionalen Texten, Tagebüchern und Essays ausgelotet, die den Krieg im Kontext transkulturellen Schreibens reflektieren. |
Projektteam | Prof. Dr. Ievgeniia Voloshchuk (Projektleiterin, EUV, Frankfurt/Oder) |
Abgeschlossene Forschungsprojekte
Die Ukraine als Palimpsest: deutschsprachige Literatur und ukrainische Welt von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart Prof. Dr. Ievgeniia Voloshchuk Gefördert durch Fritz Thyssen Stiftung |
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Projektzeitraum | 2016-2018 (Erstbewilligung); 2018-2019 (Folgeantrag); 2020-2023 (Abschlussphase) |
Beschreibung | Anhand der repräsentativen fiktionalen und nicht-fiktionalen Texte werden im Rahmen des Projektes die Bilder der multinationalen Ukraine erforscht und die bedeutendsten Entwicklungstendenzen der Ukraine-Rezeption in der deutschsprachigen Literatur ergründet. Als basale Elemente der literarischen Ukraine-Konstruktionen gelten dabei die „(post)habsburgische“ und die „(post)russische“/“(post)sowjetische“ Rezeptionstraditionen, die sich seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der deutschsprachigen Literatur entwickelten und die heutigen literarischen Ukraine-Darstellungen immer noch wesentlich prägen. Die zentralen Rezeptionsperspektiven werden durch die Einbeziehung der Werke von zwei Autor*innengruppen erforscht. Zur ersteren zählen jene Schriftsteller*innen, welche die Ukraine als ein „fremdes“ bzw. “anderes“ Land erkunden. Zur zweiteren gehören die aus den ukrainischen Regionen stammenden Autor*innen, die ihre „kleine Heimat“ durch das Prisma der eigenen Migrationserfahrungen reflektier(t)en. Neben den traditionellen Ukraine-Repräsentationen, die aus der vorangehenden literarischen Rezeption hinlänglich bekannt sind, werden auch literarische Inszenierungen von neueren Topoi des aktuellen Ukraine-Diskurses untersucht. Der Forschungsfokus richtet sich dabei auf die durch Palimpsest-Metapher zusammengefassten Überlappungen verschiedener Darstellungs- und Kartierungsmuster im literarischen Ukraine-Bild, das im Spannungsfeld zwischen Erinnerung und Erfindung steht.
Im Rahmen der Untersuchung werden vier Phasen der Entwicklung der literarischen Ukraine-Rezeption im deutschsprachigen Raum erforscht. Diese Phasen wurden durch den sich verändernden politischen Status der ukrainischen Territorien bestimmt und sind durch die Dominanz gewisser literarischer Konstruktionen des ukrainischen Raums gekennzeichnet. Die erste Phase umfasst die Periode von der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die in der deutschsprachigen Literatur eine spektakuläre Entdeckung des ukrainischen Raums als einer „anderen Welt“ mit sich brachte, bis zum Anfang des Ersten Weltkriegs, welcher der bis dahin stabilen politischen Konfiguration des ukrainischen Territoriums ein jähes Ende setzte. In dieser Periode war der ukrainische Raum, der durch eine Grenze zwischen Österreich-Ungarn und dem zaristischen Russland determiniert war, für deutschsprachige Autoren das Synonym für ein Randgebiet beider Imperien. Die zweite Phase bezeichnet die Zeitspanne zwischen 1914 und 1945, die sich durch zahlreiche Umgestaltungen des ukrainischen Raums auf politischen Landkarten charakterisiert. In der deutschsprachigen literarischen Ukraine-Rezeption dieser Zeit wird das Konzept des Grenzlandes dominierend, das in der Thematik des Zerfalls alter Imperien, des Scheiterns alter Weltordnungen, des Epochenumbruchs und der Entstehung neuer Staaten verankert ist. Als dritte Phase wird im Forschungsprojekt die Periode zwischen 1945 und 1991 betrachtet, als die ehemaligen habsburgischen und russländischen Territorien in den Grenzen der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik endgültig vereinigt wurden. In dieser Zeit werden die Thematisierungen verschiedener Katastrophen (Holocaust, Zweiter Weltkrieg, stalinistische Repressionen, politische und ethnische Gewalt, Nuklearkatastrophe von Tschernobyl usw.) und die nostalgische Beschwörung der Habsburger Idylle in den deutschsprachigen literarischen Repräsentationen des ukrainischen Raums tonangebend. Diese Tendenzen werden im Projekt im Begriff des „Traum(a)lands“ subsumiert. Im Fokus der vierten Phase stehen die Ukraine-Konstruktionen in der deutschsprachigen Literatur nach 1991. Neben den Elementen der (post)habsburgischen und der (post)russischen/(post)sowjetischen Rezeptionstraditionen wird hier auch das poetologische Instrumentarium erforscht, das die deutschsprachigen Gegenwartsautor*innen für die Umkartierung der Ukraine von heute benutzen. |
Masterarbeiten | Dorothee Theresa Adam, MA-Arbeit: Die Konstruktionen von Eigen- und Fremdbildern auf dem Euromaidan – am Beispiel der Essaysammlung ‚Euromaidan – Was in der Ukraine auf dem Spiel steht‘ (2018) Anna Fedosenko, MA-Arbeit: „Babij Jar als Erinnerungsort in der Ukraine? Literarische Auseinandersetzung von 1941 – 2014“ (2018) |
Publikationen | Ievgeniia Voloshchuk: Was bleibt auf den Ruinen der Imperien? (Re-)Visionen des Grenztopos Galizien in den Werken von Joseph Roth und Juri Andruchowytsch. In: Michaelis-König, Andree (Hg.): Auf den Ruinen der Imperien. Erzählte Grenzräume in der mittel- und osteuropäischen Literatur nach 1989. Berlin: Neofelis, 2018, S.29-46. Dies.: Kult-Dichter vs. Kult des Dichters: Das Porträt Taras Schewtschenkos in „Die verhinderte Rede von Kiew“ von Friedrich Dürrenmatt. In: Porόwnania. Czasopismo poświęncone zagadnieniom komparatastyki literackiej oraz studiom interdyscyplinarnym, H. (2)21. Poznań, 2017, S. 171-178; Dies.: Ja okončatel'no otreksja ot Vostoka: poslerevolucionnaja Rossija v dnevnikovych zapiskach Jozefa Rota o ego putešestvii po SSSR [Ich habe mich endgültig vom Osten losgesagt: das nachrevolutionäre Russland in Joseph Roths Tagebuchnotizen über seine Reise in die Sowjetunion]. In: Studia Culturae, H. 4 (34/2017), S. 149-155. Dies.: Fenomen jevrejskoj Ukrainy i ego literaturnye proekcii [Das Phänomen der jüdischen Ukraine und seine literarischen Projektionen]. Collegium, H. 27, Kiew 2017, S. 161-171. Dies.: Vaterland, Heimat und Theater: Topoi der Theaterkritik im autobiografischen Roman Da geht ein Mensch von Alexander Granach. In: Brittnacher, Hans Richard/ Lühe, Irmela von der: Kriegstaumel und Pazifismus. Jüdische Intellektuelle im Ersten Weltkrieg. Frankfurt /M.: Peter Lang, 2016, S.353-369. Dies.: Juden auf Wanderschaft: Die Verkehrsmittel in Hiob Joseph Roths. In: Pacyniak, Jolanta / Pastuszka, Anna (Hg.): Zwischen Orten, Zeiten und Kulturen. Zum Transhistorischen in der Literatur. Frankfurt/M: Peter Lang, 2016, S. 145-155. Dies.:“... aus den dunkelsten Tiefen der Verzweiflung und des Verzichtens“: Stefan Zweigs Galizien-Bilder in Zeiten des Ersten Weltkriegs, in: Małgorzata Dubrowska/Anna Ruthka (Hg): Reise in die Tiefe der Zeit und des Traums – (Re-)Lektüren des ostmitteleuropäischen Raumes aus österreichischer, deutscher, polnischer und ukrainischer Sicht, Lublin: Wydawnictwo KUL, 2015, S. 43–54. Dies.: Vodojmyšča sozialsizmu, tvist na Červonij plošči ta „nezručnyj“ Ševčenko: try pogljady Fridricha Djurrenmatta na Radjans’kyj Sojuz 1964 r. [Wasserbecken des Sozialismus, Twist auf dem Roten Platz und der „unbequeme“ Ševenko: Drei Ansichten Friedrich Durrenmatts auf die Sowjetunion aus dem Jahr 1964], in: Ulrich Weber/Ievgeniia Voloshchuk/Alexander Chertenko (Hg): Minotawr u labirunti: tworist‘ Fridricha Djurrenmatta mizh tradycijeju ta subversijeju“, Kiew: Dmytro Burago Verlag, 2015, S. 83–115. Dies.: Galicijskoje pograni ‘je v tvorčestve Josefa Rota [Grenzland Galizien in Joseph Roths Œuvre]. In: Jurij Girin (Hg.): Problemy kul’turnogo pograni ‘ja. Pamjati professora V.B. Zemskova. Мoskau: Maxim-Gorki-Institut für Weltliteratur der Russischen Akademie der Wissenschaften, 2014, S. 419–441. Dies.: Čy možlyvo zibraty rozkydane kaminnja? Generacijni konsteljaciji v romani „Jov” Josefa Rota [Kann man zerstreute Steine sammeln? Generationskonstellationen in Joseph Roths „Hiob“]. In: Slovo i as. Naykovo-teorety nyj žurnal, H. 11 (2014), S. 60–78. Dies.: Die ukrainische Welt in Essayistik und Prosa Joseph Roths. In: Hans Richard Brittnacher u. Wiebke Amthor (Hg.): Joseph Roth — Zur Modernität des melancholischen Blicks, Berlin, New York: De Gruyter, 2012, S. 151–163. Borys Bigun: Na granice meždu ukrainskoj i jevrejskoj kulturami: tvorčestvo Vjaeslava Šnajdera [An der Grenze zwischen der ukrainischen und der jüdischen Kultur: das Werk von Vjačeslav Šnajder]. Collegium, H. 27, Kiew 2017, S. 192-197. Ders.: ‚Bluždajuščije zvjozdy‘: konferencija o jevrejskich pisateljach [‚Blondzhende Stern‘: Die Konferenz über die jüdischen SchriftstellerInnen aus der Ukraine]. Collegium, H. 27, Kiew 2017, S. 158-160. Alexander Chertenko: Galicija i preodolenie prošlogo v sbornike esse Lotara Bajera „Meždu vostokom i zapadom“ [Galicien und die Vergangenheitsbewältigung in Lothar Baiers „Ostwestpassagen. Kulturwandel — Sprachzeiten“]. In: Spadčyna I.Ja.Navumenki i aktual’nyja prablemy litaraturaznaŭstva. Zbornik naukovych atykulaŭ, 2016 (3), S. 163-167. |
Projektteam | Prof. Dr. Ievgeniia Voloshchuk (Projektleiterin) Dr. Borys Bigun (Literaturwissenschafter) Mgr. Alexander Chertenko (Literaturwissenschaftler) |
Sprachwechsel – Perspektivenwechsel? Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielstimmigkeit in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur Prof. Dr. Gabriella Pelloni / Prof. Dr. Ievgeniia Voloshchuk Gefördert aus Mitteln des Publikationsfonds für Open-Access-Monografien des Landes Brandenburg und des Dipartimento di Lingue e Letterature Straniere der Universität Verona |
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Projektzeitraum | 2021-2023 |
Beschreibung | Das Projekt, an dem Literaturwissenschaftler:innen aus Deutschland, Italien, Polen, Österreich und Tschechien teilnehmen, wird im Rahmen einer Kooperation zwischen der Chiellino-Forschungsstelle für Literatur und Migration am Axel Springer-Lehrstuhl für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und der Universität Verona umgesetzt. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen schriftstellerische Stimmen, die auf der deutschsprachigen Literaturbühne die Erfahrungen der Anders- bzw. Mehrsprachigen artikulieren und mithin scheinbar etablierte sprachliche Konstellationen hinterfragen. Den Ausgangspunkt des Vorhabens bildet die These, dass Werke von Autor:innen mit Migrationserfahrungen ein kulturelles und ästhetisches Potential entfalten können, das homogene Identitätskonzepte auflöst, nationale Paradigmen unterminiert und verschiedenartige Grenzen überwindet. Aus dieser Perspektive setzen sich die Beiträge des Sammelbandes mit der Frage auseinander, in welchen Formen und mit welchen Funktionen literarische Mehrsprachigkeit in den Prozessen der Transkulturation zum Ausdruck kommt. Gefragt wird dabei nach der spezifischen Qualität und Prägung literarischer Mehrsprachigkeit sowie nach Wechselwirkungen mit dem sogenannten »transkulturellen Schreiben« bei Autor:innen mit Migrationshintergrund. Die Projektergebnisse sollen im gleichnamigen Sammelband präsentiert werden. |
Veröffentlichungen | Gabriella Pelloni/ Ievgeniia Voloshchuk (Hg.): Sprachwechsel – Perspektivenwechsel? Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielstimmigkeit in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, Bielefeld: transcript Verlag, 2023 |
Projektteam | Prof. Dr. Ievgeniia Voloshchuk (Projektleiterin, EUV, Frankfurt/Oder) Prof. Dr. Gabriella Pelloni (Projektleiterin, Universität Verona) Dr. habil. Natalia Blum-Barth (Karlsruher Institut für Technologie) Prof. Renata Cornejo (J.E. Purkyně-Universität Ústí nad Labem) Prof. Dr. Marek Jakubów (Katholische Universität Lublin) Prof. Dr. Primus-Heinz Kucher (bis 2022 Universität Klagenfurt) Prof. Dr. Jolanta Pacyniak (Maria Curie-Skłodowska Universität Lublin) Dr. Monika Riedel (Technische Universität Dortmund) |
Das Gedächtnis an die Shoah in der polnischen und deutschsprachigen Literatur von Autorinnen und Autoren der zweiten und dritten Post-Shoah-Generation Verbundprojekt der Katholischen Universität Lublin in Kooperation mit dem Lehrstuhl und dem Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, gefördert durch die Deutsch-polnische Wissenschaftsstifung (DPWS) |
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Projektzeitraum | 2016-2018 |
Beschreibung | Zeitgenössische Schriftstellerinnen und Schriftsteller – sowohl in Polen als auch in Deutschland –, die der zweiten und dritten Nachkriegsgeneration angehören, verfügen über keine eigenen Erinnerungen, nicht desto trotz sind sie darum bemüht, das Gedächtnis an die Shoah selbständig zu vermitteln und zu gestalten. Diese Autorinnen und Autoren kennen die tragischen Ereignisse auf vermittelte Weise über andere Kulturtexte wie etwa Schreibzeugnisse, Erzählungen der Zeitzeugen, Fotographien, Dokumentarfilme etc., in denen Authentizitätsanspruch und Faktentreue eine vorrangige Rolle spielten. Die in beiden Ländern nach 2000 publizierten Texte (wie z. B. von Piotr Paziński, Katja Pertowskaja, Maxim Biller, Igor Ostachowicz, Marcin Szczygielski, David Safier, Piotr Szewc, Barbara Honigmann u.a.) setzen zum Teil die überlieferten Formen und Modalitäten fort, andererseits unterliegen ihre narrative Strategien und ihre Ästhetik einem spezifischen Wandel. Das von der deutsch-polnischen Wissenschaftsstiftung (DPWS) geförderte Forschungsprojekt betrachtet diesen literarischen Wandel als Symptom der sich gegenwärtig in Polen und in Deutschland vollziehenden gesellschaftlich-kulturellen Veränderungen. In Anlehnung an die in den literaturwissenschaftlichen Diskurs eingebetteten Kategorien – Rekonstruktion, Transfiguration, Subversion und Empathisierung – werden in der polnisch-deutschen Forschergruppe komparatistische Analysen von ausgewählten deutschsprachigen und polnischen Prosatexten erarbeitet, wobei diese Texte als Ausgangspunkte für weitergreifende Untersuchungen zu Ähnlichkeiten und Differenzen der Shoah-Verhandlung in polnischer und deutscher Gegenwart betrachtet werden sollen. |
Projektteam | Prof. Dr. Irmela von der Lühe (deutsche Projektleiterin) Prof. Dr. Kerstin Schoor Dr. Andree Michaelis Prof. Dr. habil. Sławomir J. Żurek (polnischer Projektleiter) Dr. hab. Małgorzata Dubrowska Dr. hab. Barbara Klonowska Dr. hab. Anna Rutka Dr. Agnieszka Karczewska Dr. Piotr Kalwiński Mgr. Malwina Fendrych Mgr. Agnieszka Kasperek Mgr. Agnieszka Żmuda |
„Stimmen des Exils und des Nachkriegs. Digitales Archiv zum Audio-Nachlass des Journalisten Harald von Troschke" Dr. Barbara Picht Lehrstuhlprojekt, gefördert durch die Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung Das Online Archiv kann unter https://troschke-archiv.de/ eingesehen werden. |
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Projektzeitraum | 2014-2020 |
Beschreibung | Der Journalist Harald von Troschke (1924-2009) führte in den sechziger, siebziger und achtziger Jahren Interviews mit zahlreichen Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Film, Theater, Musik und Literatur. Viele von ihnen waren unter dem Nationalsozialismus in die USA emigriert, andere Repräsentanten des intellektuellen Lebens in der Bundesrepublik. Die Interviews wurden in Radiosendungen als Zeitzeugen-Reihen ausgestrahlt. In über 230 Interviews sprach von Troschke unter anderen mit Max Born, Gerd Bucerius, Gordon Craig, Geza Cziffra, Lil Dagover, Ida Ehre, Ruth Elias, Lisa Fittko, Therese Giese, Hans Habe, Werner Heisenberg, Hartmut von Hentig, Marianne Hoppe, Friedrich Hundertwasser, Hans Jonas, Robert Jungk, Ephraim Kishon, Anette Kolb, Fritz Kortner, Rolf Liebermann, Konrad Lorenz, Yehudi Menuhin, Margarete Mitscherlich, Linus Pauling, Edgar Reitz, Ledig Rowohlt, Hans Sahl, Fritz Stern, Elsbeth Weichmann, Carl Friedrich und Richard von Weizsäcker, Peter Zadek. Ein personen-, ein themen- und ein zeit- bzw. ortszentrierter Zugang zum Interviewmaterial wird eingerichtet, wodurch die Zugänglichkeit der zum Teil mehrstündigen Interviews gewährleistet und ein systematischer Vergleich der Interviewinhalte ermöglicht wird. Ergänzt werden die Audiodateien durch kurze Einführungstexte zu den Interviewpartnern, durch ein Biogramm Harald von Troschkes und durch das Fotomaterial, das die Erben von Troschkes zusammen mit dem Audio-Nachlass zum Zweck des Aufbaus eines Online-Portals zur Verfügung gestellt haben, das den umfangreichen Nachlass ihres Vaters für die Forschung und die interessierte Öffentlichkeit zugänglich machen soll. |
Projektteam | Dr. Barbara Picht (Projektleiterin) Prof. Dr. Kertsin Schoor (Mitarbeit) Ulrich Pilous, M.A. (Konzeption) Nils Alberti, Dipl.-Inf. (Informatik) Nadine Kern (Lektorat) Henrik Schnittger (Lektorat) |