Viadrina/Heide Fest
Dr. Miriam Lind
Emmy Noether-Gruppe "Posthumanistische Linguistik. Kommunikative Praktiken zwischen Menschen, Tieren und Maschinen"
Die Nachwuchsgruppe untersucht in vier Teilprojekten die sprachliche und multimodale Interaktion zwischen Menschen, Tieren und Maschinen auf die Genese und Routinisierung von Praktiken posthumanistischer Kommunikation, auf die Integration dieser Praktiken in die zwischenmenschliche Interaktion sowie auf die Verhandlung ontologischer Grenzziehungen zwischen Menschen und Nichtmenschen. Über die direkte Interaktion von Menschen mit Sprachassistenzsystemen und mit Haustieren hinaus fragt das Projekt nach der Involvierung von Tieren in die hochgradig mediatisierte menschliche Umwelt durch technologisch vermittelte Formen der Mensch-Tier-Kommunikation einerseits und durch Formen der Tier-Maschine-Interaktion anderseits und adressiert dabei auch Fragen nach Ideologien von Sprache und Kommunikation, die der von Menschen initiierten kommunikativen Zusammenführung von Tieren und Maschinen zugrunde liegen. Die Nachwuchsgruppe will dabei symmetrisch die kommunikativen Beziehungen von Mensch-Tier, Mensch-Maschine und Tier-Maschine in den Blick nehmen, ihre jeweiligen Spezifika und Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und die drei Gruppen „Menschen“, „Tiere“ und „Maschinen“ systematisch zueinander in Bezug zu setzen. Ziel ist es dabei, eine empirisch basierte linguistische Theorie posthumanistischer kommunikativer Praktiken zu erarbeiten. Methodisch verortet sich die Nachwuchsgruppe in der qualitativen Interaktionsforschung und macht sich neben der videographischen Analyse alltagsweltlicher kommunikativer Interaktionen auch Verfahren der teilnehmenden Beobachtung und ethnographischer Interviews zunutze.
Dr. Miriam Lind
- Raum: AM 136
- Europa-Univerität Viadrina | Große Scharrnstraße 59 | 15230 Frankfurt (Oder)
- +49 335 5534 2743
- lind@europa-uni.de
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Dr. Miriam Lind
Seit September 2023 leitet Miriam Lind die Emmy Noether-Gruppe „Posthumanistische Linguistik. Kommunikative Praktiken zwischen Menschen, Tieren und Maschinen“ an der Viadrina“. Zuvor war sie mehrere Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Sprachliche Humandifferenzierung. Grenzziehungen zwischen Mensch und Tier in Diskurs, Lexikon und Grammatik“ des SFB 1482 „Humandifferenzierung“ (Universität Mainz) tätig, wo sie sich mit der sprachlichen Aushandlung der Grenze zwischen Menschen und Nichtmenschen beschäftigte. Im Wintersemester 2022/2023 vertrat sie die Professur für Historische Sprachwissenschaft des Deutschen an der Universität Mainz. Sie promovierte 2018 in germanistischer Linguistik mit einer Dissertation zum Namenwechsel transgeschlechtlicher Menschen.
Heide Fest