Lesung von Ottmar Ette: "Mein Name sei Amo"

Ottmar Ette liest aus seinem neuen Roman: Mein Name sei Amo
Anton Wilhelm Amo, der erste schwarze Philosoph des deutschsprachigen Raumes in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, ist sicherlich eine der schillerndsten und faszinierendsten Gestalten innerhalb der Geschichte der europäischen Aufklärung. Sein mysteriöser Pudel Zep begleitet ihn von seiner Kindheit und ersten Namensfindung in Afrika über die Verschleppung in die Karibik und nach Europa durch alle Lebensabschnitte eines Versklavten. Er erlebt den akademischen Aufstieg trotz der vielen Fallen des Rassismus sowie die strahlende Zeit seines Amo in Sanssouci, erleidet mit ihm die Lüste wie die Qualen der Liebe, aber folgt ihm auch auf seinen Wegen in ein ihm unbekanntes Afrika, auf der Suche nach einer Weisheit, welche der Philosoph im Europa der Aufklärung nicht finden kann. Ein literarisches Kaleidoskop zwischen historischem Roman und Thriller, zwischen Gelehrtensatire und conte philosophique.

Ottmar Ette, Honorary Member der Modern Language Association, Schriftsteller und Professor für Romanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft, hat mit "Zwei deutsche Leben" sowie "Mein Name sei Amo" bislang zwei Romane vorgelegt. In der Literaturwissenschaft hat er Begriffe wie Literaturen ohne festen Wohnsitz, ÜberlebensWissen und Konvivenz geprägt; er forscht und lehrt zu den französisch- und spanischsprachigen Literaturen und Kulturen der Welt – von Europa über Lateinamerika und die Karibik zu den transarealen Verbindungen von Regionen und Ländern im Kontext der Romanischen Literaturen der Welt. Er leitet an der Berlin-Brandenburgischen Akademie ein Langzeitvorhaben zu Alexander von Humboldt. Ottmar Ette lebt und arbeitet in Potsdam und Berlin sowie in Changsha (China), wo er 2020 ein Forschungszentrum gründete.