Lehre an der Professur Vergleichende Europäische Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Überblick über die Lehrveranstaltungen
Europäische Wirtschafts- und Sozialgeschichte beinhaltet auch koloniale und postkoloniale Geschichte, Geschlechtergeschichte, Umweltgeschichte, Globalgeschichte und viele weitere Felder der Geschichtswissenschaft. Die von dieser Professur angebotenen Seminare und Vorlesungen stellen Europa immer in globale Kontexte. Damit werden keine eurozentrischen Erzählmuster wiederholt, sondern – ganz im Gegenteil – europäische Entwicklungen auch aus externen Wirkungen und Wechselwirkungen verständlich gemacht.
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Prof. Dr. Klaus Weber
- Große Scharrnstraße 59 | 15320 Frankfurt (Oder)
- Raum: HG 63
- +49 335 5534 2242
- weber@europa-uni.de
Wintersemester 2024/2025
Prof. Dr. Andreas Bähr / Prof. Dr. Klaus Weber
Dieses Forschungskolloquium dient der Diskussion neuer konzeptioneller Ansätze zur Europäischen Kulturgeschichte. Es werden in Arbeit befindliche Frankfurter Abschlussarbeiten – Dissertationen oder Masterarbeiten – vorgestellt, aber auch auswärtige Referentinnen und Referenten eingeladen. Vor allem die Studierenden des MA "Europäische Kulturgeschichte" und des MA "Geschichte der Moderne transkulturell" sind herzlich zur Teilnahme eingeladen, um in einem breiten thematischen Spektrum Theorien und Methoden der Kulturgeschichte zu diskutieren. Leistungen können und sollen auch schon vor der Abschlussphase erbracht werden: mit forschungsbezogenen Essays oder Hausarbeiten, die idealerweise schon zum eigenen Abschluss hinleiten.
Kolloquium, Dienstag 18:15-19:45, Raum LH 101/102
KUL|MAS|GMT|-FM
KUL|MAS|MEK|-FM
KUL|BAC|CSS|2020|-M6
Prof. Dr. Klaus Weber
Im kulturwissenschaftlichen Verständnis ist alles menschliche Tun Teil der Kultur: das Handeln der Menschen in ihren privaten Sphären, bei der Arbeit, in der Politik, in Freizeit und Konsum, in ihrem Umgang mit der Geschichte, und natürlich in der Kultur im konventionellen Verständnis. In den disziplinären Schwerpunkten der Fakultät – Sozialwissenschaften, Geschichtswissenschaft, Literaturwissenschaft, Sprach- und Medienwissenschaften – bietet die Veranstaltung eine erste Orientierung. Wir gehen aber auch ins Freie: in die Topographie und an die politischen und kulturellen Institutionen von Frankfurt (Oder), um ganz konkret am Beispiel von Gesellschaft und Geschichte der Stadt kulturwissenschaftliche Ansätze und Anwendungen vorzustellen. So bietet die Einführung nicht nur Einblicke in Theorien, Konzepte und konkrete Praxis, sondern auch in Berufsfelder für Kulturwissenschaftler*innen. Außerdem werden wir so den Ort Frankfurt erkunden, der durch die Erfahrung zweier Diktaturen, die Transformation nach dem Ende der DDR und die Grenzlage an der Oder immer wieder besonders gefordert war und ist.
Literatur:
- Stephan Moebius: Kultur. Bielefeld (transcript) 2009.
Die von Felix Töppel bestrittenen Tutorien zur Vorlesung vertiefen die Inhalte und vermitteln methodische Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens. Die Teilnahme an den Tutorien ist verpflichtend. Termine: Di 16:15-17:45 und Mi 9:15-10:45
Dienstag, 14:15-15:45, Raum AM 104
KUL|BAC|KUWI|-KUWI-E
Felix Töppel, M.A.
- Tutorium 1: Begleitung zur "Einführung in die Kulturwissenschaften", Dienstag, 16:15-17:45, Raum AM 104
- Tutorium 2: Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens, Mittwoch 9:15-10:45, Raum AM 104
Prof. Dr. Klaus Weber
„Es lebe der Tod“ – schon im Schlachtruf der spanischen Fremdenlegion, mit der General Franco gegen die Zweite Republik putschte, steckt die ganze Gewalt, die aus den in Spanien besonders tiefen sozialen und kulturellen Gegensätzen hervorbrach: Gegensätze zwischen agrarkapitalistischem Großgrundbesitz und landlosen Tagelöhnern im Süden, zwischen den von Klein- und Mittelbauern geprägten Dörfern und den baskischen und katalanischen Industriestädten im Norden, zwischen nationalkatholischem Konservatismus und verschiedensten linken Strömungen, zwischen Traditionalismus und urbaner Moderne, und nicht zuletzt zwischen traditionellen und neuen Geschlechterbildern. Im Krieg stellten sich Monarchisten, Klerikale und Falangisten geschlossen hinter Franco, während liberale Republikaner, Sozialisten, Kommunisten und Anarchisten sich bei der Verteidigung der Republik weit weniger einig waren. Hitlers und Mussolinis Interventionen zugunsten der Putschisten und die dagegen einsetzende sowjetische Unterstützung der Republik internationalisierten den Bürgerkrieg und steigerten das weltweite Medienecho. In Spanien wurde der Konflikt nach dem Ende der franquistischen Diktatur 1975/76 kaum aufgearbeitet. Das trug dazu bei, dass die Erinnerung bzw. Verdrängung bis heute von widerstreitenden Geschichtsnarrativen geprägt sind, die sich auch in der Belletristik niederschlagen. Neben der Konfliktanalyse wird das Seminar auch nach der Bedeutung dieser Narrative fragen – denn heute werden die alten ideologischen Bruchlinien wieder sichtbar.
P. Anderson / M.A. del Arco Blanco (Hg.): Mass Killings and Violence in Spain, 1936-1952: Grappling with the Past, London 2015. W. Bernecker: Krieg in Spanien 1936-1939, Darmstadt 2005. A. G. Morcillo: The Seduction of Modern Spain: The Female Body and the Francoist Body Politic, Lewisburg 2010. M. Aub: Das Magische Labyrinth (Romanzyklus), Frankfurt/M. 1996-2003. G. Orwell: Homage to Catalonia, London 1938. A. Barea: Die Rebellenschmiede / Die endlose Straße / Die Stimme von Madrid (Romantrilogie), Hamburg 2004.
Seminar, Mittwoch, 9:15 bis 10:45, AM 105
KUL|MAS|GMT|-WPB-GK
KUL|MAS|GMT|-WPB-KPÖ
KUL|MAS|KGMOE|-WPM-PWG
KUL|MAS|KGMOE|-WPM-RGM
KUL|MAS|SOZ|-WPM-PUK
KUL|MAS|MEK|-WPM-WK
KUL|MAS|LIT|-WPM-WUK
KUL|MAS|MES|-130
KUL|MAS|MES|-50
Prof. Dr. Klaus Weber
Industrialization and related dimensions of modernization – of the state, of infrastructure, media, education, etc. – are often discussed from European and North American perspectives. This course intends to go beyond the Western- or Eurocentric approaches and explicitly include non-Western developments, in particular in Asia. From antiquity until around 1800, certain regions in India and China disposed of superior technologies, and they always obtained favourable balances in their trade with Europe. This only changed with the Industrial Revolution in Europe, which also provided the tools for Western imperialism. A major focus of the course will be on the ambivalences of modernisation and modernity: on winners and losers of the process, on the very often authoritarian or even totalitarian modernization policies, both in Europe and in Asia - and on the ecological costs.
Seminar, Donnerstag, 11:15-12:45, Raum AM 203
KUL|BAC|CSS|2020|-M2
KUL|BAC|CSS|2020|-WM1
KUL|BAC|KUWI|-KUGE-V
KUL|REPO|-MGIII.2.
Prof. Dr. Michael Höhle
Der Wunsch, dass Frieden herrschen möge, ist tief in der menschlichen Natur verwurzelt. Dennoch war und ist in vielen Gesellschaften nicht der Friede der Normalzustand, sondern der Krieg. „Selig, die keine Gewalt anwenden“ und „Liebt eure Feinde!“ steht im Zentrum der Verkündigung des Jesus von Nazareth. Entsprechend formulierte Augustinus: „Nicht mit dem Schwert, sondern mit dem Kreuz machte sich Christus den Erdkreis untertan.“ Wie erklären sich dann Schwertmission, Kreuzzüge und Konfessionskriege? Welchen Sinn hatte die Lehre vom „gerechten Krieg“? Wo stößt sie an Grenzen? Wie verhielten sich die Kirchen im Ersten Weltkrieg? Wo brach sich die Sehnsucht nach Frieden die Bahn? Das Seminar nimmt Brennpunkte aus 2000 Jahren Geschichte des Christentums in den Blick.
Literatur:
Eberhard Schockenhoff, Kein Ende der Gewalt? Friedensethik für eine globalisierte Welt, Freiburg i. Br. 2018; Andreas Holzem (Hrsg.), Krieg und Christentum. Religiöse Gewalttheorien in der Kriegserfahrung des Westens, Paderborn 2009; Arnold Angenendt, Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert, Münster 5. Aufl. 2009
Einordnung: BA Kulturgeschichte/Kulturwissenschaften – Vertiefung
Montag, 14:15-15:45, Raum AM 203
Leistungsnachweis: Hausarbeit bzw. Essays
ECTS-Punkte: 6/9
Zurückliegende Lehrveranstaltungen
Prof. Dr. Andreas Bähr / Prof. Dr. Klaus Weber
Forschungskolloquium Geschichte transkulturell
Prof. Dr. Klaus Weber
Einführung in die Kulturwissenschaften
Felix Töppel, M.A.
Tutorien zur Einführung in die Kulturwissenschaften
- Tutorium 1: Begleitung zur "Einführung in die Kulturwissenschaften"
- Tutorium 2: Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens
Prof. Dr. Klaus Weber
Europa im globalen Kontext: von der europäischen Expansion bis in die Gegenwart
Prof. Dr. Klaus Weber / Dr. Markus Nesselrodt
Palästina und Israel: eine europäisch-nahöstliche Geschichte (ca 1780 bis heute)
Prof. Dr. Klaus Weber / Prof. Dr. Andreas Bähr
Forschungskolloquium Geschichte transkulturell
MEK Forschungsmodul / GMT Forschungsmodul
Prof. Dr. Klaus Weber
Europe's Jewish Minorities between Tradition and Modernity (18th-21st Centuries)
Seminar
Prof. Dr. Dagmara Jajeśniak-Quast / Prof. Dr. Klaus Weber
Industrie und Kultur in Europa, Teil 3: 19.-21. Jahrhundert
Seminar
Prof. Dr. Michael Höhle
Wie die Welt verändern? Hutten - Luther - Müntzer
Seminar
Felix Töppel M. A.
Eurozentrische Anthropologie an der alten Viadrina: Wege zum wissenschaftlichen Rassismus?
Seminar
Literaturempfehlungen für Studierende
Pim de Zwart / Jan Luiten van Zanden: The Origins of Globalization. World Trade in the Making of the Global Economy, 1500-1800. Cambridge - New York (Cambridge University Press) 2018.
Peer Vries: Ursprünge des modernen Wirtschaftswachstums. England, China und die Welt in der Frühen Neuzeit. Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 2013.
(engl.: Escaping Poverty. The Origins of Modern Economic Growth, Wien 2013)
Emily S. Rosenberg (Hg.): Weltmärkte und Weltkriege 1870-1945 (Geschichte der Welt, Bd. 5). München (C.H. Beck) 2012
(engl.: A World Connecting 1870-1945, Cambridge MA 2021)
Jochen Meissner / Ulrich Mücke / Klaus Weber: Schwarzes Amerika. Eine Geschichte der Sklaverei. Berlin (C.H. Beck) 2008.
Charles Tilly: Die europäischen Revolutionen. München (C.H. Beck) 1993.
(engl.: The European Revolutions, 1492-1992, Oxford 1993)
Regeln für Hausarbeiten und Essays
Deckblatt
- Name, Studienfach und Matrikelnummer von Autor*in
- Name von Dozent*in
- Titel und Semester der Veranstaltung
- Modul und angestrebte ECTS
Zitate
- Wörtliche Zitate müssen gekennzeichnet und mit der entsprechenden Anmerkung versehen sein; auch bei nicht wörtlicher Übernahme von Gedankengängen oder Inhalten muss eine Anmerkung auf das benutzte Werk hinwiesen.
- Alle Zitate müssen mit Anführungszeichen gekennzeichnet werden.
Anmerkungen
- Fußnoten (nicht Endnoten);
bei Büchern mit Autor*in, Titel, Ort, Verlag, Jahr der Publikation, Seite;
bei Aufsätzen mit genauer Angabe der Zeitschrift bzw. des Sammelbandes und der Seiten.
Literaturliste bzw. Bibliografie
- Jede Hausarbeit (und jedes Handout) beinhaltet eine Liste der benutzten wissenschaftlichen Literatur, bei der die Internetquellen allenfalls ein Fünftel einnehmen.
Eigenständigkeitserklärung
- Siehe Studienordnung
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