Lehrveranstaltungen des Lehrstuhls Verstrickte Geschichte der Ukraine
Unser Unterricht
Unsere Vorlesungen und Seminare werden in englischer und deutscher Sprache angeboten und richten sich an Studierende aller drei Fakultäten auf allen Qualifikationsstufen – BA, MA und PhD.
Unser Lehrstuhl vermittelt mit verschiedenen Methoden detaillierte Kenntnisse über die Ukraine im europäischen und globalen Kontext, vertiefte methodische Kenntnisse aus verschiedenen Disziplinen sowie Sprachkenntnisse auf akademischem Niveau.
Wir nehmen an Online-Lehrprogrammen für und mit unseren ukrainischen Kollegen teil und tragen zu diesen bei. Darüber hinaus werden wir gemeinsam mit unseren Partnern vom New Europe College (Bukarest), dem Centre for Advanced Study Sofia und dem Forum Transregionale Studien in Berlin eine Reihe von transregionalen Sommer-/Winterakademien für Doktoranden und Nachwuchswissenschaftler durchführen. Die transregionale Dimension ist ein wichtiges Instrument zur Entwicklung des integrativen Charakters der Ukrainistik.
Prof. Dr. Andrii Portnov
- Collegium Polonicum 136, ul. Kościuszki 1, PL 69-100 Słubice
- portnov@europa-uni.de
Kurse im Wintersemester 2024/25
Andrii Portnov
Re-thinking Soviet History. Russia, Ukraine and others
Montag, 9 bis 11 Uhr; AM 204
The course is designed as a historical introduction into Soviet history and the phenomenon of a ‘Soviet man’ and ‘Soviet woman’. The course focuses on the phenomenon of the Soviet state and society in their dynamic historical development. Special attention would be paid to the experiences of the civil wars, collectivization, the Second World War and the ‘Cold war’ era and their influence on everyday life, gender, and images of the West. The correlations and conflicts between the Soviet and the Russian, the Soviet and the Ukrainian would be analysed in the context of changing nationality politics of the USSR. Close-reading of the historical documents and discussing of the Soviet movies are planned as an essential part of the course.
Andrii Portnov
Russian Colonialism in Ukraine and Beyond
Montag, 14 bis 16 Uhr; AM 204
In our course we will discuss the analytical notions of “colonialism”, “imperialism”, and “postcolonialism” when applied to East-Central Europe and, particularly, to the Russian imperial politics towards Ukraine. We will read various academic and literary texts to grasp the complex notion of Russian-Ukrainian relations, historical mythologies, the logic and contradictions of Russian and Soviet politics.
Behrends, J. / Benecke, W. / Jajesniak-Quast, D. / Portnov, A/ Werberger, A.
Jerzy Giedroyć Forschungskolloquium
Moodle Kurs
Montag, 18 bis 20 Uhr; HG 217
Unser Kolloquium wird sich auf verschiedene Aspekte der Ukrainistik sowie auf die komplexe Analyse der polnisch-ukrainischen historischen, gesellschaftlichen und kulturellen Verflechtungen konzentrieren. Führende internationale Wissenschaftler auf diesem Gebiet, prominente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens (wie der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck), Nachwuchswissenschaftler und Studenten werden zu den Referenten unseres Kolloquiums gehören
Bozhena Kozakevych
Lemberg-Lwów-Lviv: Metamorphosen einer Stadt
Mo, 11 bis 13 Uhr; AM 204
„Die Stadt ist ein bunter Fleck: rot-weiß, blau-gelb und ein bisschen schwarz-gelb.. (…) Hier hörte man immer Deutsch, Polnisch, Ruthenisch. Man spricht heute Polnisch, Deutsch, Ruthenisch. In der Nähe des Theaters, das am unteren Ende die Straße abgrenzt, sprechen die Menschen Jiddisch. Immer sprachen sie so in dieser Gegend. Sie werden wahrscheinlich niemals anders reden.“, schrieb Joseph Roth 1924 über die Stadt seiner Jugend. Der Schriftsteller irrte sich: Seit 1944 erklingt in den Straßen Lembergs kein Jiddisch mehr. Im Seminar begeben wir uns auf eine metaphorische Forschungsreise in die soziokulturelle Geschichte Lembergs im 20. Jahrhundert - einer österreichisch-ungarischen, polnischen, sowjetischen und schließlich ukrainischen Stadt. Wie hat sich das Stadtbild verändert und was ist über die Jahrzehnte konstant geblieben? Welche Rolle spielt Lemberg in der österreichischen, polnischen, jüdischen und ukrainischen Erinnerungs- und Geschichtspolitik? Das Seminar ist als mikrohistorische Studie angelegt, die im Sinne des Theoretikers der Mikrogeschichte Carlo Ginzburg die Frage zu beantworten versucht, ob die Geschichte Lembergs ein Sonderfall ist oder sich in die Reihe anderer ostmitteleuropäischer Städte einfügt.
Bozhena Kozakevych
Ukrainische Erinerungs- und Geschichtspolitik seit 1991
Termine: 18.10 (11 bis 13 Uhr), 15.11 (10 bis 16 Uhr), 22.11 (10 bis 15 Uhr), 29.11 (10 bis 14 Uhr), 06.12 (11 bis 16 Uhr), 13.12 (11 bis 16 Uhr); AM 204
"Das kulturelle Gedächtnis ist ein aufwendiges Langzeitprojekt; es ermöglicht Menschen, sich in einem großen Zeithorizont zu bewegen", so schrieb Aleida Assmann. In diesem Seminar werden wir Schlüsselereignisse für das ukrainische kulturelle Gedächtnis definieren und ihre Rezeption in der Erinnerungs- und Geschichtspolitik der letzten dreißig Jahre analysieren. Anhand ausgewählter Fallbeispiele werden wir Umbrüche in den erinnerungspolitischen Debatten identifizieren und unterschiedliche Formen des Gedenkens untersuchen. Die Fallbeispiele werden in der ersten Sitzung gemeinsam mit den Seminarteilnehmenden ausgewählt, so dass die Studierenden die Möglichkeit haben, die Seminarinhalte mitzubestimmen. Am Beispiel der ukrainischen Erinnerungskultur werden wir untersuchen, welche Akteure die erinnerungspolitische Landschaft prägen und wie sie bestimmte Narrative und Gegennarrative schaffen, sowie welche außen- und innenpolitischen Faktoren die Erinnerungs- und Geschichtspolitik beeinflussen.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Frühere Kurse
Prof. Dr. Andrii Portnov
Gedächtnis und Politik in der heutigen Ukraine (1991-2023)
Prof. Dr. Andrii Portnov
Krim: Geschichte und Kultur
Bozhena Kozakevych
Der Zweite Weltkrieg in der Ukraine. Der Alltag der Besatzung