Kulturphilosophie/Philosophie der Kulturen - Prof. Dr. Katja Diefenbach

Professur für Kulturphilosophie/Philosophie der Kulturen

Prof. Dr. Katja Diefenbach

Die Professur stellt sich folgende Fragen und Aufgaben:

In modernen Ordnungen insistiert etwas, das sich der reflexiven Organisation dieser Ordnungen entzieht und ihren anökonomischen Rest oder uneinholbaren Überschuss bildet. Kaum etwas wird in Kontinentalphilosophie und Kulturwissenschaften kontroverser diskutiert als die Frage, wie diese Überschüssigkeit begriffen werden kann und inwiefern sie sozio-kulturelle Ordnungssysteme stabilisiert oder destabilisiert, kybernetische oder emanzipatorische Umwälzungen in Gang setzt. In dieser ambivalenzbewussten Perspektive widmet sich das Professurteam der kultur- und kontinentalphilosophischen Erörterung transformativer und transversaler gesellschaftlicher Praktiken. Dass der Begriff der Kultur dabei im Plural steht, impliziert ein doppeltes Programm: Zum einen geht es um die Kritik jener europäischen Kulturkonzepte, die seit der Neuzeit die Gesamtheit der Leistungen einer Epoche oder eines sog. Volks im Kollektivsingular zusammenzufassen beanspruchten, um aufsteigende Zivilisationsstufen, fiktive Gemeinschaften und hierarchische Grenzziehungen zwischen Natur und Kultur, Anderem und Eigenem, Mythos und Logos zu begründen und in kolonial-kapitalistische Legitimationsnarrative einzuschreiben. Zum anderen affirmiert der Plural der Kulturen den Tatbestand, dass Kulturphilosophien bisher erfolgreich darauf verzichtet haben, sich einen festen Gegenstandsbereich vorzuschreiben, um stattdessen Transformationen des Sozialen, Kulturellen und Ökonomischen in einem ansatz- und methodenpluralistischen Setting zu analysieren und immer wieder anders zu fragen, durch welche Tausch- und Wertformen, Eigentums- und Aneignungsweisen, Wissensdispositive und Sprechakte, Riten und Spiele gesellschaftliche Spaltungen instituiert, reinstituiert oder aber umgewälzt werden. Das Professurteam verfolgt einen transkulturellen und verflechtungslogischen Ansatz, der im Kontext (post-)strukturalistischer, dekolonialer sowie (post-)marxistischer Theorien arbeitet. Umbrüche werden dabei ausgehend von differentiellen, oftmals transkontinentalen Kontaktzonen in mikro- und makrologischen Dimensionen und unter besonderer Berücksichtigung gewaltgeschichtlicher, (post)kolonialer und kapitalistischer Vergesellschaftungsweisen philosophisch reflektiert.

Die Arbeitsschwerpunkte der Professur umfassen:

  • Französische Philosophie und Epistemologie der Gegenwart, v. a. Poststrukturalismus, Dekonstruktion und (Post-)Marxismus
  • Rezeption französischer Philosophie in Cultural, Postcolonial und Gender Studies
  • Kulturen-, Zeit- und Praxisbegriffe in ästhetischer und politischer Philosophie
  • Theorien der Transmodernität und Transkulturalität unter bes. Berücksichtigung gewaltgeschichtlicher, (post)kolonialer und kapitalistischer Vergesellschaftungsweisen
  • Wechselverhältnisse zwischen europäischer Philosophie- und Kolonialgeschichte, Critical Philosophy of Race
  • Theorien des Ereignisses und des Aufstands
  • Spinozaforschung

 

Team

Prof. Dr. Katja Diefenbach

Sprechzeiten

Nur nach Vereinbarung per E-Mail an:

Prof. Dr. Katja Diefenbach
diefenbach@europa-uni.de

Dr. Gal Kirn
kirn@europa-uni.de

Philipp Linstädter
linstaedter@europa-uni.de

Raum: HG 279

Sekretariat

Claudia Rothkirch

Sprechzeiten

Nach Vereinbarung.

Raum: HG 281

 Wissenschaftliche Mitarbeitende  

 

Studentische Mitarbeitende

  • Dmitrij Spevak

 

Ehemalige Gastwissenschaftler*innen

 

Promovierende

Erstgutachten                       

  • Esterina Celami
  • Philipp Linstädter
  • Alexander Niehof
  • Alena Reichmayer
  • Rebekka Wilkens

Zweitgutachten

  • Ivo Eichhorn
  • Till Hahn
  • Ingo Kramer
  • Jan Rolletschek

Fertiggestellte Promotionen

  • Dr. Jenny Keller

 

 

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Mo, 3. Februar 2025, Postkoloniale Kritik, dekoloniale Perspektiven, mit Katja Diefenbach, Gal Kirn, Sanja Petkovska und Pablo Valdivia, Europa-Universität Viadrina, Logensaal, Logenstr. 11, Frankfurt (Oder), 18 Uhr

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